Überrascht über Entwicklungen bei der Aquatec AG

Mit Adam Chromy und Daniel Kühne, Geschäftsführer der Aquatec AG im Donaueschinger Stadtteil Pfohren, hat sich Thorsten Frei über die Entwicklungen im Unternehmen ausgetauscht. Er zeigte sich überrascht, wie sich das Unternehmen mit rund 140 Mitarbeitern als reiner Lohndienstleister in der Metall- und Kunststofffertigung seit seinem letzten Besuch vor über zehn Jahren, damals noch als Oberbürgermeister Donaueschingens, technisch wie auch in der Fläche enorm entwickelt hat.
Vor dem Rundgang durch die neu angemietete Halle in unmittelbarer Nachbarschaft zum Stammsitz im Pfohrener Gewerbegebiet zeigte Daniel Kühne die Entwicklung und Neuausrichtung des Unternehmens auf. „Wir sind immer noch ein reiner Lohnfertiger im Bereich Metall und Kunststoff. Der Fokus liegt jetzt allerdings auf rund 400 Zielkunden mit größerem Bestellvolumen und komplexeren Produkten. So arbeiten wir mit den Kunden bereits an der Konstruktion mit und liefern Komponenten in die ganze Welt.“ Vor allem die Lieferungen an die Halbleiterindustrie habe stark zugenommen. „Hier liefern wir ausschließlich nach Taiwan“, sagte Kühne.   
Chromy wie Kühne betonten, dass die Auftragslage trotz kriselnder Wirtschaft in Deutschland sehr gut sei und man die Gunst der Stunde nutze, um anderswo entlassende Facharbeiter einzustellen. „Wir stellen jetzt elf neue Mitarbeiter ein, das sind aktuell rund acht Prozent der Belegschaft.“ Dies sei schön zu hören, zeige aber auch, dass das Unternehmen mit vielen anderen Betrieben aus den Zuliefergewerbe der Region um die knappen Fachkräfteressourcen kämpfen müsse, meinte Thorsten Frei
Dieser Bedarf spielten auch die Umsatzentwicklung der vergangenen Jahre wider. Nach der Corona-Delle ging es steil bergauf. „Die Umsatzzahlen sind allerdings durch deutliche Kostensteigerungen für Material etwas verzerrt. Aber wir wollen nicht klagen“, sagte Chromy.
Kühne betonte zudem, dass Aquatec stark auf die Verwurzelung am Standort Pfohren setze. Der Nachteil sei, dass die Expansionsmöglichkeiten weitgehend erschöpft seien. So habe Aquatec inzwischen in Gutmadingen in den ehemaligen Kramer-Werken und auch eine frei gewordene Fabrikhalle in der Nachbarschaft neue Produktionsflächen eingerichtet. Wunsch wäre aber der Bau einer neuen Halle auf einer Wiese am Stammsitz, die dem Unternehmen aber noch nicht gehört. Aktuell verarbeitet die Aquatec AG so auf inzwischen 8000 Quadratmetern rund 300 Tonnen Stahl pro Jahr.

Pech hatte das Unternehmen vor drei Jahren, als ein Kurzschluss in einer Außenbeleuchtung einen Brand in der Galvanik verursachte. Zwar wurde diese rasch wieder aufgebaut, doch die Betriebsgenehmigung lässt bis heute auf sich warten. Seither werden nachts bei einem Galvanikbetrieb in St. Georgen die Produktionsanlagen genutzt. Nutzung wie Transportkosten schlagen mit enormen Kosten zu Buche. Immerhin hat das Landratsamt nun aber signalisiert, dass mit dem Probebetrieb begonnen werden dürfe. Thorsten Frei kritisierte hier die Behörden. „Prüfungen und Sicherheit sind gewiss wichtig, aber man darf die Unternehmen nicht so lange im Regen stehen lassen.“