01.

Rede zur Wohnungssituation bei Haus & Grund Württemberg

Die hohen Zuwanderungszahlen der vergangenen Jahre haben das Angebot am Wohnungsmarkt verknappt und die Mieten steigen lassen. Angesichts der hohen Baupreise und Auflagen steckt der Neubau ebenfalls in der Krise. Thorsten Frei sprach bei der Landesversammlung von Haus & Grund in der Tuttlinger Stadthalle nach Lösungswegen und forderte von der Regierung Unterstützung und Verlässlichkeit.

„Wer von heute auf morgen Förderprogramme verspielt viel Vertrauen. Wer dieses verspielt, darf sich nicht wundern, dass die Investitionsbereitschaft immer weiter sinkt“, kritisierte Frei. Die Ampel sollte das Eigentum ehren, denn es steht für Verantwortung und bilde das Rückgrat der Gesellschaft. „Entsprechend muss die Regierung die Menschen in die Lage versetzen, Eigentum erwerben zu können, damit auch die im europäischen Vergleich sehr niedrige Eigentumsquote zu erhöhen. Eigentum ist und bleibt der Traum vieler Menschen und muss ein erreichbares Ziel bleiben.“

Mit der Absicht, die Mietpreisbremse erneut zu verlängern, verhindere die Ampel den Neubau, denn auf der anderen Seite werde das Bauen durch Auflagen und Vorgaben immer teurer und mache Bauen für Investoren unrentabel. Die CDU wolle den Wert des Eigentums wieder in den Mittelpunkt rücken und auch die Bürokratie als zentrale Wachstumsbremse zurückfahren.

Nach Gebäudearten betrachtet ging im Jahr 2023 die Zahl der Baugenehmigungen für Einfamilienhäuser (-39,1 %) und Zweifamilienhäuser (-48,3 %) besonders stark zurück. „Diese beiden Gebäudearten werden im Allgemeinen von Privatpersonen – Leute wie Sie und ich – errichtet“, bedauerte Frei. Etwa zwei Drittel der Neubauwohnungen in Deutschland entstehen in Mehrfamilienhäusern, die überwiegend von Unternehmen gebaut werden. Hier sank die Zahl der Baugenehmigungen vergleichsweise „nur“ um 25,1 % oder 47 800 auf 142 600 Wohnungen.

Die Baukrise sei durch die Halbierung der Förderung zum Teil hausgemacht. „Deshalb wünschen wir uns neben starken KfW-Förderprogrammen, deutlich höhere Freibeträge bei der Grunderwerbsteuer. Auch das Heizungsgesetz habe mit der verbundenen Unsicherheit zum Niedergang auf dem Bau geführt. Der Staat müsse jetzt sogar aufpassen, dass es keine Insolvenzwelle in der Branche geben. Bei einem Aufschwung würden diese Unternehmen dann fehlen.