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Thorsten Frei fordert Neigezugtechnik auf der Gäubahn

Für Diskussionen im Kreistagsausschuss hatte jüngst eine Absichtserklärung des Bundesverkehrsministeriums gesorgt, nach der das Ministerium und die Deutsche Bahn AH nach dem Ausbau der Gäubahn auf den Einsatz der  hier geplanten Neigezugtechnik verzichten wollen. In einem Brief an Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (siehe Anhang) begründet der CDU-Abgeordnete Thorsten Frei die Notwendigkeit des Einsatzes der modernen Neigetechnik. Hierzu ging heute folgende Pressemitteilung an die Medien:

Thorsten Frei fordert Neigezugtechnik auf der Gäubahn

Der Einsatz von Neigetechnikzügen auf der Gäubahn sollte nach deren zweispurigem Ausbau dafür sorgen, dass sich die Fahrzeiten zwischen Stuttgart und Zürich deutlich verkürzen werden. Diese Verbesserungen wurden 1996 vertraglich mit der Schweiz fixiert. Die Eidgenossen haben auf ihren  Streckenabschnitten Fakten geschaffen, auf deutscher Seite geht es nur schleppend voran. Nun besteht die Gefahr, dass sich die Bahn mit ihrer Abneigung gegen die Neigetechnik durchsetzen könnte. Dies lehnt die Region auch wegen der bisher erbrachten Vorleistungen ab.  Der CDU-Bundestagsabgeordneten Thorsten Frei begründet in einem Brief an den Bundesverkehrsminister begründet, weshalb die Neigetechnik aus seiner Sicht essenziell für die Verkehrsstruktur der Region ist.

Thorsten Frei betont eingangs des Schreibens die große Notwendigkeit des Ausbaus der Gäubahn als leistungsfähiger Korridor für seinen Wahlkreis Schwarzwald-Baar/ Oberes Kinzigtal, der gleichzeitig eine der mittelstandsstärksten Regionen Deutschlands darstelle. 

Der im April vom Eisenbahnbundesamt erlassene Planfeststellungsbeschluss zum zweigleisigen Ausbau zwischen Horb und Neckarhausen sei ein sehr wichtiger und positiver Schritt zur Verbesserung des mangelhaften Status quo auf der gesamten Strecke, meint Frei. Nun gelte es, eine zügige Finanzierungsvereinbarung auf die Beine zu stellen, um den raschen Ausbau zu ermöglichen.

Entsprechend überrascht sei er nun, dass das Verkehrsministerium und die Deutsche Bahn auf den Einsatz von Neigetechnikzügen verzichten wollen, obwohl diese gerade in der kurvenreichen Streckenführung eindeutig die systemischen Stärken in Bezug auf Geschwindigkeit und Komfort ausspielen könnten. Die weite internationale Verbreitung in topografisch ähnlichen Regionen unterstreiche dies eindrücklich.

Mögliche Pläne über die Abkehr von der Neigetechnik würden allen bisherigen Planungen widersprechen, beton Frei. „Außerdem würden sie alle bisherigen Absprachen mit der Schweizer Seite beiseite wischen und die Verlässlichkeit Deutschlands gegenüber unseren Schweizer Partnern in Frage stellen“, meint Frei im Brief an Minister Scheuer.

Insofern wäre ihm in seiner Funktion als Vorsitzender der Deutsch-Schweizerischen Parlamentariergruppe daran gelegen, dass das Verkehrsministerium und die Bahn zu den bisherigen Planungen stehen und an dem in der Region sowie im Land Baden-Württemberg breit getragenen Einsatz der Neigetechnik auf der Gäubahn festhalten. Alles andere wäre für die Region eine große, nicht zu vermittelnde Enttäuschung und würde darüber hinaus umfangreiche Vorarbeiten und Vorleistungen zunichtemachen.