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Thorsten Frei beim THW in Villingen-Schwenningen

In Notfällen kann die Feuerwehr oft schnell helfen. Aber auch diese kommt in Gefahrensituationen an ihre Grenzen. Dann kommt meist das Technische Hilfswerk mit schwerem Gerät und spezieller Ausrüstung zum Einsatz. Und hier hat sich in den vergangenen Jahren einiges getan:  Der Bund hat die finanziellen Mittel für das Technische Hilfswerk deutlich aufgestockt, da Fuhrparks und Ausrüstung teils veraltet und nicht mehr für aktuelle Gefahrenpotenziale ausreichend waren. Das Budget wurde 2016 um zusätzliche acht Millionen Euro erhöht, 2020 steigt es nochmals um 6,68 Millionen Euro. Damit erhält durchschnittlich jeder Ortsverband pro Jahr 10 000 Euro mehr. Seit 2016 wurde das hauptamtliche Personal auf 1800 fast verdoppelt. Für diese Erhöhung und Personalaufstockung hatte sich Thorsten Frei, der als stellvertretender Fraktionsvorsitzender auch für die Belange des THW fachlich zuständig ist, in Berlin stark eingesetzt. Dass das Geld gut angelegt wurde, davon hat sich Frei beim Besuch eines Übungsabends beim THW Villingen-Schwenningen überzeugt.

Matthias Richter, der THW-Ortsbeauftragte von Villingen-Schwenningen und Markus Woywod, Leiter der THW-Regionalstelle Villingen-Schwenningen, und Jens Olav Sandmann, der stellvertretende Landesbeauftragter beim THW Landesverband freuten sich mit ihrer an diesem Abend rund 30-köpfigen Mannschaft über den Besuch. Bei Minusgraden und verordneter Dunkelheit übten sie den Ernstfall, den Stromausfall, der durch Feuer, Wasser, technische Defekte, einen Netz-Blackout oder inzwischen auch durch Cyber-Attacken jederzeit möglich wird. Jeder Handgriff wird von den Gruppenführern genau beobachtet und bei der anschließenden Manöverkritik angesprochen, wenn er verbesserungswürdig ist. Und es dauerte nicht lange, bis das THW-Gebäude in der Max-Planck-Straße im Stadtbezirk Villingen wieder hell erleuchtete. „Auf Schnelligkeit wie bei der Feuerwehr kommt es bei uns nicht an. Und oft kommen wir erst, wenn die Feuerwehr wieder geht. Dafür bleiben wir meist viel länger“, charakterisiert Markus Woywod das THW.

Da die Infrastruktur mit Strom- oder Wasserversorgung in Deutschland recht sicher ist, hält sich die Zahl der THW-Einsätze auch in Grenzen. Doch wenn man die ehrenamtlichen Helfer braucht, sind sie da. „Das THW geht oft dorthin, wo nach Krieg, Gewalt oder Naturkatastrophen überlebenswichtige Infrastrukturen fehlen und sich andere erst gar nicht hin trauen“, umschreibt Thorsten Frei das Einsatzfeld. Deshalb sei die Aufstockung des Haushalts ein wichtiges Signal, dass diese herausragenden Leistungen des THW von der Politik anerkannt werden, so Frei.

Fast wunschlos glücklich zeigte sich Matthias Richter denn auch gegenüber dem CDU-Bundestagsabgeordneten. „Lediglich auf die zweite Fluchttür aus unserem Aufenthaltsraum müssen wir schon sehr lange warten, um diesen auch weiterhin für größere Besprechungen nutzen zu dürfen. Hierfür ist die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben zuständig und lässt sich bei aller Notwendigkeit sehr viel Zeit“, bedauerte Richter. Dies sei leider immer so, dürfe in diesem Fall aber nicht sein, entgegnete Frei, der in der Sache ein Nachhaken versprach.

Generell nutzt Thorsten Frei den Abend, den ehrenamtlichen Helfern für deren Einsatz zu danken: „Die Arbeit des THW ist von unschätzbarem Wert. Bei der Bewältigung von Katastrophen, öffentlichen Notständen und Unglücksfällen kann man Ihren ehrenamtlichen Dienst nicht hoch genug einschätzen. Auch bei Auslandseinsätzen ist das THW eine hervorragende Visitenkarte für unser Land.“  

Hoffnungen setzt Richter auch auf den Bundesfreiwilligendienst. „Denn auch wir können jedes junges THW-Mitglied in unseren Reihen sehr gut gebrauchen.“ Prinzipiell kann jeder beim Technischen Hilfswerk helfen, wie die bunter Berufsmischung unter den Einsatzleuten verdeutlicht, unter denen man nicht nur Elektriker oder Schlosser findet, sondern auch mal einen Krankenpfleger oder Koch, die gerne zupacken und die Kameradschaft pflegen.