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Praktikumsbericht von Max Meininger-Schad

Da ich ab April dieses Jahres plane, Rechtswissenschaften zu studieren, gibt es wohl kaum ein interessanteres Orientierungspraktikum als im Bundestag. Während der fünf Tage, in denen ich Thorsten Frei in seinem Berliner Abgeordnetenbüro im Paul-Löbe-Haus besuchen durfte, konnte ich die Gesetzgebung und die Arbeit in den Ausschüssen direkt mitverfolgen.

Die Arbeit in seinem Büro, bei der ihn seine Mitarbeiter unterstützen, ist jedoch ebenfalls von großer Bedeutung. Dies betrifft vor allem die notwendigen Vorbereitungen für die Reden im Plenum, die Ausschusssitzungen, fraktionsinterne Arbeitsgruppen und andere Veranstaltungen. Daneben muss Presse-, Öffentlichkeits- und Recherchearbeit geleistet  und der Kontakt zum eigenen Wahlkreis aufrechterhalten werden. In all diesen Bereichen durfte ich einen Blick hinter die Kulissen werfen und soweit es mir möglich war, mit Recherche und dem Entwurf zu einem Artikel für die Website des Abgeordneten inhaltlich auch einen kleinen Beitrag leisten.

Ereignisse, an denen ich teilhaben durfte, waren u.a. die Sitzung des Gesundheitsausschusses, Herr Freis Gespräch mit dem Nepalesischen Botschafter und eine Lesung im Plenarsaal zum Tagesordnungspunkt „Bekämpfung der Steuerumgehung“.

Für mich war das spannendste Erlebnis der Woche die Tagung des Europaausschusses, zu der ich Herrn Frei begleiten konnte. Dieser wurde am Tag zuvor in der Arbeitsgruppe Europa vorbereitet. Dabei sprach man v.a. über die aktuelle Lage in Rumänien und aktuelle Entwicklungen des Brexits, bevor sich am Mittwoch die Ausschussmitglieder für Angelegenheiten der Europäischen Union aller Fraktionen versammelten. Abgesehen von den beiden bereits genannten Themen wurde über die Türkei und deren EU-Beitritt diskutiert, welchen der Gast, ein türkischer Journalist, der mittlerweile in Deutschland Asyl gefunden hat, seit Jahren fordert. Der letzte Gast war der Bundesinnenminister Dr. Thomas de Maizière. Er sprach über die momentanen Krisen der EU und darüber, dass kein Staat diese Probleme alleine bewältigen kann. Dabei sei der Daten- und Sicherheitsaustausch der zentrale Punkt für die Sicherheit in der EU, um die Migrationskrise und den Terrorismus zu bekämpfen.

Das Praktikum hat mir unfassbar viele neue Erkenntnisse ermöglicht und meinen Respekt davor, wie Politiker sich im Deutschen Bundestag für ihre Bürgerinnen und Bürger einsetzen, noch weiter steigen lassen. Auch mein Blickfeld auf eine spätere juristische Tätigkeit hat sich erweitert und mir gezeigt, dass es neben den klassischen volljuristischen noch weitere Berufe gibt, die sich als sehr interessant herausstellen.

Zum Abschluss möchte ich nochmal allen Mitarbeitern sowie Herrn Frei selbst meinen Dank für die sehr freundliche Betreuung und die aufgewendete Zeit aussprechen. Ich werde diese Woche in schöner und bester Erinnerung behalten.