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Firmenbesuch bei Scherzinger Pumpen GmbH & CoKG in Furtwangen

Das Furtwanger Unternehmen Scherzinger Pumpen bot am Montagnachmittag Vertretern aus Politik und Wirtschaft den Rahmen für einen Austausch rund um die Themen der hiesigen Unternehmen. Michael Grosse-Brömer, Erster Parlamentarischer Geschäftsführer der Unionsfraktion im Deutschen Bundestag stand auf Einladung von Thorsten Frei MdB neben Karl Rombach MdL sowie Furtwangens Bürgermeister Josef Herdner den Vertretern von Südwestmetall und Scherzinger-Geschäftsführer Matthias Derse von politischer Seite zur Verfügung.

Thorsten Frei zeigte sich gleich zu Beginn sehr erfreut über das gefundene Format, schließlich brauche es diesen Austausch, um einen guten, an den Bedürfnissen der Wirtschaft angelehnten Orientierungsrahmen zu schaffen. Schließlich profitierten vom Erfolg der Unternehmen die Gemeinden durch die Gewerbesteuer und die Arbeitnehmer durch sichere Arbeitsplätze und gute Löhne.

Grosse-Brömer folgte mit einer wirtschaftspolitischen Bilanz der CDU/CSU-Bundestagsfraktion und der von ihr getragenen Bundesregierung für die sich zu Ende neigenden 18. Wahlperiode des Deutschen Bundestages. Sowohl der Arbeitgeberverband, als auch das Unternehmen kritisierten in ihrer Replik vor allen die Arbeits- und Sozialpolitik des SPD-geführten Bundesministeriums für Arbeit und Soziales. Viele der Änderungen würden weder den Arbeitgebern, noch den Arbeitnehmern zu Gute kommen, lautet die einhellige Meinung der Gesprächsteilnehmer. Ein Mindestlohn von 8,50 Euro sei in Baden-Württemberg verfehlt, wenn der niedrigste Tariflohn zwischen IG Metall und Südwestmetall bei 18 Euro liege. Auch die abschlagsfreie Rente mit 63 wurde als Fehler bewertet. Herr Fink auf Seiten von Südwestmetall erklärte, dass dies ein unwiderstehliches Angebot gewesen sei, das den Arbeitsmarkt in dieser Alterskohorte schlicht leergefegt hätte. Frei und Grosse-Brömer betonten in diesem Zusammenhang, dass sich die Union deshalb mit großem Nachdruck für die Einführung einer Flexi-Rente als Ausgleichsmechanismus eingesetzt hat – zum Glück mit Erfolg.

Ganz zentral war auch die Diskussion über die Notwendigkeit für eine höhere Arbeitszeitflexibilität. Die Unternehmer sehen sich stark eingeschränkt, durch die Vorgaben aus dem Hause von SPD-Arbeitsministerin Andrea Nahles, die für mehr Bürokratie und zugleich für deutliche Einschränkungen bei der Leiharbeit gesorgt hat. Thorsten Frei sagte hierzu: „Die Gesundheit der Arbeitnehmer ist ein wichtiges Thema und hat hohe Priorität“, doch eine doppelte Regulierung durch Tagesstundenbegrenzung und Wochenstundenbegrenzung sei am Ende gleichermaßen nicht im Interesse von Arbeitnehmern und der Arbeitgebern. In vielen Branchen ist eine praktische Umsetzung der Tageszeitbegrenzung heute nicht mehr möglich. Außerdem wollten gerade auch immer mehr Mitarbeiter immer mehr Flexibilität, um Arbeit und Familie miteinander in Einklang zu bringen. „Somit ist es nur konsequent“, forderte Frei, „dass mehr Variabilität bei der Arbeitszeit möglich ist, ohne die Gesundheit der Arbeitnehmer zu gefährden und damit im Einklang mit EU-Vorgaben zu stehen.“ „Die Orientierung der SPD auf einen betrieblichen Regelungs-Kanon aus dem letzten Jahrtausend ist jedenfalls nicht geeignet, um Deutschland wirtschaftlich an der Weltspitze zu halten“, waren sich die beiden CDU-Bundestagsabgeordneten einig.