Am Mittwoch nahm Thorsten Frei am SPIEGEL-Spitzengespräch unter der Moderation von Markus Feldenkirchen teil. Neben ihm diskutierten Ines Schwerdtner, Anton Hofreiter und Lothar Domröse über die aktuellen sicherheitspolitischen Herausforderungen Deutschlands.
Thorsten Frei stellte klar: Deutschland kann es sich nicht leisten, in sicherheitspolitischen Fragen weiter abzuwarten. Die Herausforderungen erfordern entschlossenes und vorausschauendes Handeln. Wer eine starke Bundeswehr und eine widerstandsfähige Wirtschaft will, muss bereit sein, jetzt die notwendigen Investitionen zu tätigen.
Während aus den Reihen der Linken und Grünen Kritik an der Finanzierungsstrategie laut wurde, machte Frei unmissverständlich deutlich, dass die Union stets bereit war, Verantwortung zu übernehmen, wenn es um die Sicherheit Deutschlands geht. Schon nach dem russischen Angriff auf die Ukraine reichte die CDU der damaligen Ampelregierung die Hand, um das 100-Milliarden-Euro-Sondervermögen für die Bundeswehr zu ermöglichen. Jetzt geht es darum, diesen Weg konsequent weiterzugehen und die Verteidigungsfähigkeit langfristig zu sichern.
Frei betonte zudem, dass Sicherheit nicht allein durch Sondervermögen gewährleistet werden kann – auch der reguläre Haushalt müsse deutlich mehr Mittel für die Verteidigung bereitstellen. Denn ohne Verteidigung ist alles nichts – sie ist die conditio sine qua non für Freiheit, Wohlstand und ein handlungsfähiges Deutschland. In diesem Zusammenhang stellte er auch die Frage in den Raum, ob eine Reaktivierung der Wehrpflicht notwendig sein könnte, um die Bundeswehr personell nachhaltig zu stärken.
Besonders hob Frei die Bedeutung einer sachlichen Verständigung zwischen den demokratischen Parteien hervor. Die Bedrohungen, mit denen Deutschland konfrontiert ist, erfordern Geschlossenheit und Verantwortungsbewusstsein über Parteigrenzen hinweg. Sicherheitspolitik dürfe nicht zum Gegenstand parteitaktischer Auseinandersetzungen werden.
