Eine elfte Klasse der Zinzendorfschulen Königsfeld befindet sich von Sonntag bis Donnerstag im Rahmen einer politischen und gesellschaftskundlichen Exkursion in der Bundeshauptstadt. Zu Beginn ihrer Berlin-Reise waren die Schülerinnen und Schüler unter Führung von Klassenlehrer Thomas Kreihe nach einer Visite im Auswärtigen Amt zu Besuch im Bundestag. Dort stand neben einem Kuppelbesuch auch ein Gespräch mit dem direkt gewählten Bundestagsabgeordneten Thorsten Frei auf der Tagesordnung. Klassenlehrer Kreihe zeigte sich ein wenig enttäuscht, dass sie beim kurz zuvor vorangegangen Besuch im Plenarsaal leider keine Debatte verfolgen konnten. Thorsten Frei bot in diesem Zusammenhang an, dass das Gespräch gerne lebhaft sein und Debattenqualität haben dürfte.
Erste Fragen zielten auf die Verteilung von Redezeiten und die Überzeugungswirkung der während einer Rede vorgetragenen Argumente der Abgeordneten. Thorsten Frei betonte diesbezüglich, „dass kein Gesetz das Parlament verlässt, wie es hereingekommen sei. Die Abgeordneten sind schließlich nicht nur der verlängerte Arm der Regierung, sondern setzen eigentlich immer eigene Akzente in den Verfahren.“
Mit Blick auf den kommenden Herbst und die Bundestagswahl interessierten sich die Königsfelder Schüler, die diesmal noch nicht in das Wahlgeschehen eingreifen können, auch für die persönliche Strategie und das zeitliche Programm von Thorsten Frei, für seine Prognose für den Wahlkreis und das Land insgesamt sowie für seinen möglichen Plan B. Daneben wurden bei diesem Themenkomplex auch über die Finanzierung von Wahlkämpfen in Deutschland, die Unterschiede zwischen Listen- und Direktkandidaten sowie die Aufstellung und Bedeutung der Landesliste der Parteien gesprochen.
Die Schüler interessierten sich auch für die Situation in Nordkorea, den Fall Erika Steinbach sowie die Causa Höcke, die künftige Zusammenarbeit mit der US-Regierung und die Wirkung des Urteils zum NPD-Verbotsverfahren.
Am Ende musste Thorsten Frei noch Auskunft geben, ob er die vor zwei Wochen beim Klassenbesuch in Königsfeld ausgehändigte Kursklausur lösen konnte. Nach eigenem Bekunden „war das ganz gut machbar“, allerdings bezeugte er seinen Gästen, dass ihr Unterrichtsstoff sehr fordernd sei und sie mit der Qualität ihrer Ausbildung gutes Rüstzeug für ihre Zukunft erhielten.