Mit Bürgermeister Matthias Bauernfeind, Gemeinderäten und der Geschäftsführung der Schreinerei Geiger, Matthias und Jusken Geiger, hat Thorsten Frei im Rahmen seines Gemeindebesuchs in Oberwolfach über aktuelle Herausforderungen diskutiert, darunter der Fachkräftemangel und bürokratische Hürden bei der Anerkennung von Berufsabschlüssen von zugewanderten Kräften.
In Wiesbaden und in Oberwolfach ist die Schreinerei Geiger in der vierten Generation präsent. Der Spezialist für den Innenausbau erledigt schwerpunktmäßig Aufträge, selbst aus Übersee, für Unternehmen und zu etwa zu 30 Prozent von privater Seite. Insgesamt werden 55 Mitarbeiter beschäftigt. „Wir hätten gerne deutlich mehr, finden derzeit aber keine am Markt“, bedauerte Matthias Geiger. Auch über die Zuwanderung sei das Problem zumindest nicht schnell genug zu lösen. Ein Interessent aus dem Kosovo erhalte keine Arbeitsgenehmigung, weil die Behörden überlastet seien. Ein in der Firma arbeitender Elektriker aus der Ukraine erhalte von der Kammer keine Zulassung, weil die erforderlichen Deutschzertifikate noch nicht vorliegen. „Wir haben politisch, etwa mit der Westbalkan-Regelung, die Voraussetzungen für eine schnellere Arbeitsmigration geschaffen. In der Umsetzung müssen wir aber noch besser werden“, bedauerte Frei die Situation.
Kritisiert wurden in der Runde aber auch die aktuellen Diskussionen über die Vier-Tage-Woche. „Wer soll denn mal noch die Arbeit machen?“, fragte Matthias Geiger. Thorsten Frei kritisierte diese Entwicklung angesichts des demografischen Wandels ebenfalls. Die Vier-Tage-Woche dürfe keinesfalls zu einer Wochenarbeitszeitverkürzung führen. Ein flexibleres Arbeitszeitrecht mit einer Begrenzung der Wochenarbeitszeit und nicht der Tagesarbeitszeit würde Frei begrüßen, als zusätzliche Motivation, auch für jene, die aktuell dem Arbeitsmarkt nicht oder nur zum Teil zur Verfügung stehen.
Der Forderung nach weniger und niedrigeren bürokratischen Hürden stimmte Thorsten Frei zu, sagte aber auch, dass jede gewünschte Regelung leider auch mehr Bürokratie bedeute. „Ein Beispiel ist der
Mindestlohn. Von vielen begrüßt bringt dieser aber in vielen Fällen durch die Dokumentationspflicht jeder geleisteten Stunde mehr Bürokratie als jedes andere Gesetz zuvor. Ein gigantischer Aufwand“, sagte Frei.
Bürgermeister Matthias Bauernfeind bedankte sich abschließend für die regelmäßigen Besuche von Thorsten Frei in Oberwolfach und dessen Engagement bei entsprechenden Anliegen für die Gemeinde.