22 vorrangig ukrainische Schülerinnen und Schüler der Robert-Gerwig-Schule aus Furtwangen im Alter von 16 bis 18 Jahren erkunden von Montag bis Freitag die Bundeshauptstadt, um Sprache und Gesellschaft ihrer neuen Wahlheimat besser kennenzulernen und zu verstehen. Eine besondere Herausforderung für die Schüler dürften dabei die von Kurslehrerin Ranka Pretzer-Korac und Mathematiklehrer Sebastian Illner gestellten Aufgaben zu den verschiedenen Stationen der Reise sein wie zum Beispiel kleinere Vorträge zu Sehenswürdigkeiten.
Zentraler Bestandteil der Exkursion ist jedoch der Besuch des Deutschen Bundestages, wo die Gruppe am Dienstagvormittag Plenarsaal und Kuppel im Reichstag besichtigen, die Grundzüge der deutschen Demokratie kennenlernen und zudem mit Thorsten Frei als dem direkt gewählten Abgeordneten des Wahlkreises Schwarzwald-Baar/Oberes Kinzigtal ins Gespräch kommen konnten.
Frei betonte in seinen Ausführungen die großen gesellschaftlichen Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine, vor denen Deutschland derzeit stehe. „Wie man sich vorstellen kann, ist es sehr schwer, über eine Million Menschen von heute auf morgen in Wohnungen einzuquartieren, in Schulen oder Kitas unterzubringen, ärztlich zu versorgen oder ihnen Sprachkurse anzubieten. Deutschland leistet viel, kommt aber aktuell an Grenzen, wenn man bedenkt, dass bundesweit 700.000 Wohnungen und Millionen Fachkräfte fehlen.“ Gerade aber der Fachkräftemangel ist für Frei eine enorme Chance, weshalb er die jungen Gäste aus Furtwangen ermunterte, viel Kraft in das schnelle Erlernen der deutschen Sprache als entscheidenden Integrationsschlüssel zu investieren.
Nach der politischen Bildung im Parlament standen viele klassische Sehenswürdigkeiten wie das Brandenburger Tor oder Madame Tussauds sowie ausreichend Platz für die individuellen Freiräume auf dem Programm der Furtwänger Robert-Gerwig-Schüler.