Der Kindergarten Max Fischer wurde im Jahr 1970 im damaligen Neubaugebiet in Villingen-Schwenningen eröffnet. Heute wird die katholische Einrichtung im Ortsteil Schwenningen in der Mehrzahl von Zuwandererkindern besucht. Über die daraus resultierende hohe Belastung fürs Personal sprach Thorsten Frei mit Leiter Waldemar Zeeb und dem Kirchengemeinderatsvorsitzenden Stefan Erchinger.
Die Belastungen für das Personal sei in den vergangenen Jahren deutlich gewachsen. Die liege unter anderem an den hohen Alltagsbelastungen (hoher Krankenstand, Fachkräftemangel, schwierige Familien- und Lebenssituationen, zunehmend Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf) aber vor allem an den sprachlichen Herausforderungen. 90 Prozent der Kinder haben Deutsch nicht als Muttersprache. Dies mache sich im Alltag bemerkbar. Der Lernerfolg in Bezug auf die deutsche Sprache sei durch den wachsenden Ausländeranteil deutlich zurückgegangen. „Unser Kindergarten hat als Vorteil die Sprachvielfalt unserer Mitarbeiter. Wir können mittlerweile die Sprachen Italienisch, Arabisch, Rumänisch, Kroatisch und Russisch durch unsere Mitarbeiter abdecken“, sagt Zeeb. Dennoch könne man mit Blick auf die Einschulung der Kinder nicht zufrieden sein. „Die Mehrzahl der Kinder erreicht im Einschulungsalter mittlerweile nicht mehr das notwendige Sprachniveau.“ Hier müsse sich auch mit Blick auf die Schule gravierend etwas ändern.
Thorsten Frei stimmte dem engagierten Einrichtungsleiter zu: „Die Probleme werden mit zunehmendem Alter nicht weniger und einfacher.“ Der Staat leiste schon sehr viel. Das Problem sei eher, eine ausreichende Zahl an Mitarbeitern am Markt zu finden. Er meinte aber auch, dass es nur mit mehr Anreizen gelinge, die geschilderte Problematik in den Griff zu bekommen.
