Thorsten Frei mit Wirtschaftsrat der CDU bei Bad Dürrheimer

Die Steuern sprudeln kräftig wie die Quellen der Bad Dürrheimer Mineralbrunnen, es herrscht in vielen Teilen des Landes Vollbeschäftigung, die Verschuldung des Bundes ging, gemessen am Bruttoinlandsprodukt, binnen vier Jahren von über 80 auf 58 Prozent zurück und nach einer jüngsten Umfrage schaut eine Mehrheit der Deutschen zufrieden auf ihr Bankkonto. Und dennoch läuft es für die beiden Volksparteien CDU und SPD derzeit nicht so rund wie beim bald 60 Jahre alten Unternehmen, bei dem der Wirtschaftsrat der CDU am Donnerstagabend zu Gast war.
Entsprechend gespannt waren die rund zwei Dutzend Zuhörer aus dem Bereich der Unternehmer und Geschäftsführer mit Sektionssprecher Markus Wethkamp nach der Unternehmenspräsentation durch Geschäftsführer Ulrich Lössl und einer Führung durch die Produktion mit Marketing-Chef Michael Neuenhagen auf Antworten aus der Krise von Gastredner Thorsten Frei.
Der Bundestagsabgeordnete beurteilte die Lage der Union nach einem Sommer voller Dissonanzen in der Flüchtlingsfrage oder im Fall Maaßen, den immer schlechteren Umfragewerten und zuletzt nach der Bayernwahl für die Schwesterpartei CSU als ernst. „Aber ich sehe, dass die Zeit der Volksparteien noch nicht zu Ende ist. In den vergangenen 70 Jahren sind wir mit den Volksparteien im Gegensatz zu anderen Ländern mit deren fragilen Koalitionen aus mehreren kleinen Parteien sehr gut gefahren.“ Die aktuelle Entwicklung mit ihren vielen Partikularinteressen, die sich in einem immer breiteren Parteienspektrum niederschlage, sei nicht gut für die Stabilität des Landes. „Ich sehe in unserer Partei weiterhin eine große Integrationskraft. Allerdings müssen wir uns in Zeiten globaler Veränderungen wieder stärker auf unsere drei christlich-sozialen, liberalen und konservativen Säulen besinnen und unsere guten Leistungen besser vermitteln.“ 
Thorsten Frei deutete aber auch an, dass sich die Partei auch Personalfragen stellen müsse, um aus dem derzeitigen Umfragetief zu kommen. Der Wechsel an der Fraktionsspitze sei seiner Ansicht nach nur der Anfang gewesen.

Bad Dürrheimer
Einen interessanten Einblick in die innovative Geschäftspolitik und die Produktion bei Bad Dürrheimer gewährten Geschäftsführer Ulrich Lössl und Marketingchef Michael Neuenhagen. Nach kleinen Anfängen füllt das Unternehmen mittlerweile 100 Millionen Liter pro Jahr ab und erzielt mit immer neuen Produktideen rund 27 Millionen Umsatz mit dem Mineralwasser- und Getränkevertrieb. Kerngebiet ist Baden-Württemberg. Von hier bezieht man auch das Obst für die Saftschorlen, anders als viele andere Anbieter, die beim Weltmarktführer China beziehen.