Thorsten Frei im Austausch mit Südstern-Chef Ingo Engel

Die Automobil- und im Schwarzwald-Baar-Kreis sehr stark präsente Zulieferindustrie hatte zuletzt mit mehreren Problemen zu kämpfen: rückläufige Zulassungszahlen 2019 weltweit oder  Einschränkungen durch Covid-19. Hinzu kommt der Strukturwandel, der durch die Umstellung auf  die Elektromobilität geprägt ist.
Aktuell sind auch die Autohäuser vom Lockdown betroffen. Die Hoffnungen sind groß, dass die Häuser in den traditionell starken Verkaufsmonaten im Frühjahr wieder öffnen dürfen. So auch bei Ingo Engel, dem neuen Vorstand der Südstern – Bölle AG & Co KG, Donaueschingen, mit sieben Autohäusern im südlichen Baden-Württemberg. Mit ihm hat sich Thorsten Frei bei einem Besuch in Donaueschingen über die aktuelle Lage am Automobilmarkt ausgetauscht. 
Die Lage bei Mercedes-Benz ist trotz der Corona-Einschränkungen im vergangenen Jahr besser als vielfach erwartet gelaufen. Unterm Strich standen mehr Zulassungen als 2019. Allgemein auf die Branche übertragbar sei das nicht. Viele Autohäuser sieht Engel in Existenznöten. „Anders als bei uns müssen Händler anderer Hersteller Autokontingente abnehmen und bezahlen. Wenn durch geschlossene Autohäuser keine Autos verkauft werden, sind die finanziellen Reserven schnell aufgebraucht. Zudem sollten jetzt alle angesichts des Strukturwandels in die entsprechende Service-Technik investieren.“
„Wir müssen den betroffenen Unternehmen eine Perspektive geben“, meinte Thorsten Frei zu einer entsprechenden Forderung von Ingo Engel. Diese sieht Frei angesichts der rückläufigen Inzidenzen am 15. Februar, wenn es das Infektionsgeschehen/Inzidenz zulässt. „Mit immer neuen Verlängerungen schwinden auch die Zustimmungswerte für die Maßnahmen.“ Dies sei letztlich kontraproduktiv, weil damit der leichtsinnige Umgang mit der Pandemie wachse. Letztlich helfe nur ein schnelleres Impfen durch Erhöhung der Produktion bei den Impfstoffherstellern, um die Pandemie nachhaltig eindämmen zu können.
Dem Strukturwandel begegnet Ingo Engel mit Zuversicht. „Wandel hat es immer gegeben und trifft letztlich auch jeden. Dem müssen wir uns mit Ideen stellen.“ Thorsten Frei zeigt sich auch  optimistisch, zumal sich die Region vor 50 Jahren mit dem Niedergang der Uhren- oder Unterhaltungsindustrie im Land schon einmal neu erfinden musste und dies hervorragend getan habe. „Allerdings produzieren sehr viele Unternehmen im Schwarzwald-Baar-Kreis zu hundert Prozent Motorenteile für Verbrenner. Für diese Betriebe wird der Wandel eine große  Herausforderung.“