Die Corona-Krise mit ihren weitreichenden wirtschaftlichen Einschnitten hat auch die rund 10 000 Fitnessstudios in Deutschland über die verordneten Schließungen finanziell schwer getroffen. Laufenden Zahlungen für Mieten, Leasingraten für die Geräte und Nebenkosten wie Strom und Heizung standen wegbrechende Einnahmen gegenüber. Dies erging Gaetano Cristilli, seit 2012 Bestreiber des G1-Studios an der Gottlieb-Daimler-Straße in Villingen-Schwenningen, nicht anders. „Mit diesem Ausmaß hätte ich nie gerechnet“, sagte Cristilli gegenüber Thorsten Frei bei dessen Besuch, eine Woche nach Wiedereröffnung. Frei machte Cristilli mit Überbrückungshilfen aus dem 130-Milliarden-Euro-Konjunkturprogramm der Bundesregierung gleichzeitig Hoffnung auf Halbierung des Schadens.
„Ich bin froh, dass wieder Betrieb herrscht. Doch noch kommen längst nicht so viele zum Training wie vor der Schließung Mitte März“, schildert der Studiobetreiber die Lage, die vor Ort mit Blick auf die Abstandsbestimmungen allerdings sehr gut ist. „Uns kommen die großen Flächen in der früheren Gewerbeimmobilie entgegen. Auf den 4000 Quadratmetern können wir die erforderliche Distanz zwischen den Trainierenden an den Geräten relativ leicht umsetzen.“ Geschlossen bleiben aktuell noch die Umkleiden, Duschen und der Saunabereich. „Ich bin mir aber sicher“, so Thorsten Frei, „dass bei den anhaltend niedrigen Infektionszahlen auch hier bald weitere Verbote fallen werden.“
Mit der langsamen Rückkehr zur Normalität sind die Probleme aber nicht alle beseitigt. Geblieben ist eine enorme Finanzlücke. Für Gaetano Cristilli kam die Krise auch zur Unzeit, denn seine Pläne für einen Studio-Neubau Am Vorderen Eckweg im Stadtbezirk Villingen sind bekannt. Das Gelände ist von der Stadt erworben und der Umzug ist fürs Frühjahr 2022 geplant. Die durch die Corona-Krise entstandene Finanzlücke könnte dieses Millionenprojekt gefährden. Hier brachte Thorsten Frei gute Nachrichten mit: „Die Bundesregierung möchte gesunde Unternehmen in der Krise unterstützen und hat im Rahmen des Konjunkturpakets ein Programm für Überbrückungshilfen mit einem Volumen von 25 Milliarden Euro aufgelegt. Erstattet werden dabei 50 Prozent der fixen Betriebskosten bei entsprechend hohen Umsatzverlusten in diesen Monaten.“ Hiervon können Fitness-Studiobetreiber ebenso profitieren wie Gastwirte, Caterer, Reisebüros oder Messeveranstalter. Dankbar zeigte sich Thorsten Frei gegenüber Gaetano Cristilli, dass dieser trotz des Rückschlags an den Neubauplänen festhält: „Unsere Wirtschaft braucht solche Impulse, damit die Krise schnell überwunden werden kann.“