Mit Vertretern des VdK-Sozialverbandes Schwarzwald-Baar tauscht sich Thorsten Frei regelmäßig über die Herausforderungen der Sozialpolitik aus. Beim jüngsten Gespräch, dem „Kandidaten-Check“ des VdK vor der Bundestagswahl, ging es unter anderem um die alltäglichen Probleme und Wünsche, die in der Beratungsstelle im Abt-Gaisser-Haus auflaufen, die geplante Rentenreform, bezahlbare Mieten, den ÖPNV und wachsende Bürokratie.
„Der VdK-Sozialverband ist ein wichtiges Sprachrohr für sehr viele Mitglieder, kann vielfach in schwierigen Fällen helfen und sehr gut mögliche Fehlentwicklungen und Forderungen schnell an die Regierung adressieren“, sagte Frei zu Beginn. An Forderungen mangelte es in der Runde nicht. So sprach sich etwa Roland Weisser vom VdK St. Georgen für bessere Verbindungen des ÖPNV und mit Blick auf das Klima auch auf kostenlose Tickets aus. Thorsten Frei stellte klar, dass hierfür Land, Kreis und Kommunen zuständig seien und in den vergangenen Jahren enorme Verbesserungen erzielt wurden. „Vom einstigen Schülertransport mit ein, zwei zusätzlichen Bussen tagsüber sind wir inzwischen weit entfernt. Ein Angebot wie in den Großstädten werde es aber nicht geben, weil nicht finanzierbar. Für eine höhere Attraktivität müsse der ÖPNV aber auch günstiger werden.
Kritisiert wurden die langen Bearbeitungszeiten bei Anträgen in Bezug auf Schwerbehinderung oder Einstufung von Pflegegraden. Teilweise müsse man unzumutbare drei bis vier Monate warten. Dies sei bedauerlich, so Frei, aber angesichts von inzwischen 20 Millionen Rentenempfängerin im Land nicht überraschend. „Im Sinne der Steuerzahler haben wir ein sehr ausdifferenziertes Anforderungsfeld und helfen, wo viele andere Länder nichts leisten.“
Sorgen bereitet auch der Wohnungsmangel und die steigenden Mieten. Thorsten Frei meinte hierzu, dass das Problem erkannt sei und behalte dieses im Auge.
In der Diskussion um eine anstehende Rentenreform sprach sich Frei klar gegen eine weitere Absenkung des Rentenniveaus aus: „Die Rente muss die Lebensleistung widerspiegeln, auch wenn die Bezugsdauer angesichts längerer Lebenserwartungen weiter steigen wird.“ Diskutieren müsse man allerdings über die Flexibilisierung des Renteneinstiegsalters in Berufen, in denen man auch länger arbeiten könne. Dies erfordere der demografische Wandel mit immer mehr Rentnern und immer weniger nachwachsenden Beitragszahlern. „Schon heute werden die Rentenzahlungen mit 100 Milliarden jährlich über den Bundeshaushalt stabilisiert. Diese Summe wird noch weiter wachsen und für wichtige Investitionen fehlen.