Das Freilichtmuseum Vogtsbauernhof Gutach besteht im kommenden Jahr 60 Jahre, aber schon in diesem Jahr gab es allen Grund zum Feiern, den 16-millionsten Besucher und die Eröffnung eines typischen Ortenauhauses, das aus dem Weinort Durbach abgetragen und hier Stein für Stein wieder aufgebaut wurde. Hier traf Thorsten Frei bei seinem Gemeindebesuch Bürgermeister Siegfried Eckert und Gemeinderäte zu einem Austausch. Dieser Besuch markierte gleichzeitig den Abschluss seiner Tour im Frühjahr und Sommer durch alle 25 Wahlkreisgemeinden.
Museumsleiter Thomas Hafen führte zunächst über das weitläufige, sieben Hektar große Gelände mit dem über 400 Jahre alten Vogtsbauernhof und weiteren Schwarzwaldhöfen sowie durchs Ortenauhaus, das diesen Sommer feierlich eröffnet wurde. Thorsten Frei zeigte sich begeistert vom Erweiterungskonzept der Museumsleitung: „Ich bin sehr beeindruckt, wie sich das Museum Jahr für Jahr weiterentwickelt und den rund 220 000 Besuchern jährlich einen Eindruck von unserer schönen Heimat bietet.“
Froh ist man in Gutach über die Fortschritte beim Glasfaserausbau, auf den man auf Kosten der Attraktivität eines Tourismusorts lange warten musste. Nicht glücklich ist Bürgermeister Eckert über die aktuelle Bausituation, da die Gemeinde gerade jungen Familien kein Bauland mehr anbieten könne. Die Ausweisung von Flächen werde immer schwieriger. Thorsten Frei bedauerte dies gleichfalls, wie auch die immer länger werdende Planungsphasen für Baugebiete. Zudem werde viel zu viel vorgeschrieben, was das Bauen zu teuer und für Vermietungen auch unrentabel mache, weil keine entsprechenden Mieten zu erzielen seien. Leider sei die Ausweisung durch Abrundung von Baugebieten im Außenbereich nach §13b Baugesetzbuch von der neuen Regierung nicht mehr fortgesetzt worden.
„Auch die Vorschriften bringen uns zur Verzweiflung. Für einen Treppenanbau an ein Haus mussten wir jüngst den Bebauungsplan ändern, für 12 Quadratmeter! Das Ganze umfasste letztlich 32 Seiten“, sagte Bürgermeister Eckert. Dies sei nicht tragbar und auch nicht mehr vermittelbar, kommentierte Frei.
Kritisiert wurde in der Runde, dass der Standort Deutschland für die Industrie immer unattraktiver werde. Hinzu komme immer mehr Bürokratie mit dem neuen Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz auf vorläufigem Höhepunkt. Diese bringe jeden Unternehmer zur Verzweiflung.