Teuer, unfair, ineffizient – Kritik gibt es seit Jahrzehnten am deutschen Gesundheitssystem. Zahlreiche Reformen haben daran nichts geändert. Anders das Kinzigtal. 2005 ist man mit der Initiative „Gesundes Kinzigtal“ ausgeschert und geht seither sehr erfolgreich einen eigenen Weg, der auch den beteiligten Krankenkassen AOK und Landwirtschaftliche Krankenkasse jährlich Millionen spart. Am Mittwoch ließ sich der Wahlkreisabgeordnete Thorsten Frei vom Gesundheitsnetzwerk überzeugen, das vom Verein Ärzteinitiative Kinzigtal und dem Unternehmen OpiMedis AG von Helmut Hildebrandt gegründet wurde und von Letzterem auch geführt wird. Das Prinzip ist einfach: Der Gesundheitserhalt steht hier im Vordergrund. Wo sonst Ärzte für das Behandeln von Krankheiten bezahlt werden, verdienen sie hier mehr, wenn sie die Gesundheit ihrer Patienten erhalten. Zahlreiche Gesundheitskurse oder ein Fitnessraum mit modernsten Geräten im vor gut zwei Jahren in Hausach eröffneten neuen Domizil zählen zu den vorbeugenden Maßnahmen, ebenso Kooperationen mit Fitnessclubs oder Sportvereinen. Rund 10 000 Kinzigtaler sind inzwischen kostenfreies Mitglied der Initiative, 17 Unternehmen lassen das betriebliche Management von Gesundes Kinzigtal durchführen. Geschäftsführer Helmut Hildebrand stellte dies dem CDU-Abgeordneten vor. „Dieses Projekt ist nicht nur wirtschaftlich, sondern vielerlei überzeugend, etwa in Hinblick auf Lebensqualität und Lebensdauer“, wertete Thorsten Frei das seiner Ansicht nachahmenswerte Gesundheitsmodell, das mittlerweile durch seinen Präventionsansatz nicht nur in Deutschland, sondern weltweit Nachahmer findet.