Mit Geschäftsführerin Christina Haller und Prokurist Tim Heine der Identa Ausweissysteme GmbH in Villingen Schwenningen hat sich Thorsten Frei über den akuten Fachkräftemangel, die hohen Energiepreise, die Chipkrise, die Inflationsentwicklung und auch anstehende Tarifverhandlungen. Mit 103 Mitarbeitern gehört dieses familiengeführte Unternehmen mit 3530 Kunden und 35 Millionen Karten pro Jahr zu den führenden Herstellern von Magnet- Chip-, oder Barcode-Kartenherstellern.
Hochmoderne, computergestützte Maschinen dominieren die Produktionsräume beim 1967 gegründeten Unternehmen, das 1980 den ersten Vollplastikausweis im Kartenformat auf den Markt brachte. Dies ist nicht nur für eine exakte Produktion erforderlich. Auch die wachsenden Schwierigkeiten, Fachpersonal am Markt zu bekommen, erfordern die zunehmende Automatisierung. Leider, so Christina Haller, sei auch die Fluktuation inzwischen groß, ebenso die Ansprüche der jungen Menschen. Die Freizeit sei ihnen mindestens so wichtig wie die Arbeit. Sowohl Christina Haller wie auch Thorsten Frei waren sich einig, dass der erreichte Wohlstand durch mehr Gehalt und noch weniger Wochenarbeitszeit jedenfalls nicht zu halten sein werde. Frei rechnet eher wieder mit mehr Stunden pro Wochen, um auch das Serviceangebot am Markt halten zu können.
Dringende Abhilfe forderten Haller wie Heine bei den Energiekosten. „Diesen Wahnsinn können sich doch gerade kleine Unternehmen oder Handwerksbetriebe wie etwa Bäckereien auf Dauer nicht leisten“, meinte Tim Heine. „Die Bundesregierung hatte sicherlich keinen einfachen Start. Aber sie tut nichts, um dämpfend einzuwirken, etwa mit der Verlängerung der Laufzeiten der Kernkraftwerke“, meinte Frei. Stattdessen wolle die Regierung stur an Zeitplänen festhalten.