Der Bundestagsabgeordnete und Stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Thorsten Frei, referierte auf Einladung des Distrikts Baden-Württemberg vor einer Gruppe von circa 80 Personen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz darüber, was in Zukunft sein wird und welche politischen Rahmenbedingungen es benötigt, um wirtschaftlich und gesellschaftlich erfolgreich zu bleiben. Das Symposium der Freimaurer befasste sich zwei Tage lang mit unterschiedlichen Gästen zum Thema „Unsere Gesellschaft in 100 Jahren“.
Die Gruppe vereint das Bekenntnis zum Freimaurertum mit den Werten Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit, Humanität, Toleranz und eint das Ziel, als Logenakteure, Entrepreneure, Unternehmer, Freiberufler, Führungskräfte und Vereinsleiter die großen Fragen gesellschaftlicher Transformation aufzusuchen und mögliche Aufklärungspfade in die Zukunft zu schreiben. Alexander Gary, Altstuhlmeister der Loge Zukunft an den Quellen der Donau e.V. aus Villingen-Schwenningen, hatte den Abgeordneten begrüßt und die Fragen aufgeworfen, ob das Parteiensystem noch zeitgemäß sei und inwiefern die Gesellschaft Politik und Parteien verändere.
„Das System hat seine Schwierigkeiten, da Partikularinteressen immer größer werden“, machte der Bundestagsabgeordnete keinen Hehl um die Differenziertheit innerhalb der Gesellschaft. Er gab ein klares Bekenntnis zu den Volksparteien ab: „Dieses System braucht auch große Parteien, die die gesellschaftliche Breite abdecken.“ Zugleich skizzierte er mit Blick auf andere Systeme die Vorzüge des Modells der Bundesrepublik: „Ein Präsident Donald Trump wäre in Deutschland mit seiner Parteiendemokratie undenkbar“, ist er sich sicher.
Gute Politik sei die Ermöglichung eines gedeihlichen Zusammenlebens unserer Gesellschaft, so Thorsten Frei, der damit auch eines seiner Ziele für eine gute Zukunft der Gesellschaft formulierte. Auf die Frage eines Schweizers, ob die Politik angesichts der Komplexität heutiger Fragen überfordert sei, entgegnete der frühere Oberbürgermeister, dass der Bundestag ein Arbeitsparlament sei, das sich arbeitsteilig – etwa in Ausschüssen und Arbeitsgruppen – die notwendige Zeit nehme, richtige Entscheidungen zu treffen. Thorsten Frei warnte aber davor, dass es Aufgabe der Gesetzgebung sei, klare Entscheidungen zu treffen, ohne solche zu verwässern. Eine weitere Frage bezog sich auf die äußere und innere Sicherheit. „Die USA ist unser Freund. Ich trete für eine enge transatlantische Partnerschaft ein“, sagte Thorsten Frei und ergänzte auf Nachfrage: „Das Beispiel Mittlerer und Naher Osten macht deutlich, dass Russland derzeit kein verlässlicher Partner sein kann.“ Was dort passiere, habe unmittelbare Auswirkungen auf Europa.