Das Museum Art Plus für zeitgenössische Kunst in Donaueschingen feierte übers Wochenende mit Aktionen sein zehnjähriges Bestehen. Auftakt war ein Festakt im Spiegelsaal des traditionsreichen Gebäudes, in dem vor nunmehr fast einhundert Jahren die Gesellschaft der Musikfreunde gegründet wurde und mit ihr die Donaueschinger Musiktage. Entsprechend froh und glücklich zeigten sich alle Redner, dass das im klassizistischen Baustil errichtete Gebäude nach dem Kino-Aus und langem Leerstand heute „so wertvoll für Stadt und Region“ genutzt werde.
„Hier passt alles zusammen“, werte Thorsten Frei die Einrichtung zur „Zwischenbilanz im Teenageralter“. Das Haus trage dazu bei, dass die Musik- und Kunststadt Donaueschingen kulturell weit mehr biete als ihre Größe vermuten lasse. Und selbst zeige das Haus Kunst auf einem Niveau, wie man es auch in Metropolen wie Berlin, Paris oder London erlebe.
Dieses Glück für die Stadt komme nicht von ungefähr, meinte Frei. Das hervorragende Netzwerk der Unternehmerfamilie und Kunstliebhaber Lutz und Margit Biedermann, die für ihre Sammlung ein entsprechendes Gebäude gesucht und in Donaueschingen gefunden hätten, sowie das Engagement der Kuratorin Simone Jung von Anfang an seien Teil der Erfolgsgeschichte. Die Kooperation mit der Musikhochschule Trossingen und deren Konzerte im Spiegelsaal und auch der stete Teilnahme an den Musiktagen im Reigen der Klang-Installationen mache die Sache rund.
Aus gesellschaftspolitischer Sicht dankte Thorsten Frei den vielen Familienunternehmen, die sich vor allem in Süddeutschland nicht nur um ihre Betriebe und Belegschaften kümmern, sondern mit Engagement wie etwa für dieses Kunstprojekt auch Verantwortung für die ganze Gesellschaft übernähmen: „Ein privates Museum ist wichtig und richtig. Es besteht unabhängig von staatlichen Überlegungen und macht eine demokratische Bürgergesellschaft aus. So entsteht ein hohes Maß an Lebensqualität und macht die in meinen Augen wichtige Reibung mit Kunst und Kultur erst möglich.“
An Margit Biedermann gewandt sagte Frei, dass Gespräche mit ihr für ihn immer ein Gewinn seien. Sie sei eine authentische Sammlerin, die jeden Künstler persönlich kenne, von dem sie ein Kunstwerk erwerbe: „Beachtlich, weil dies aktuell fast 200 Künstler aus 20 Nationen sind.“
Abschließend befand er den Festtag als „riesigen Tag der Freude“ und wünschte viele weitere Jahre des Erfolgs für das Art Plus.