Südwestmetall rechnet mit langsamer Erholung

Über die Auswirkungen der Corona-Krise in den mittelständischen Unternehmen hat sich der CDU-Bundestagsabgeordnete Thorsten Frei mit Markus Fink, seit einem Jahr Geschäftsführer der  Südwestmetall-Bezirksgruppe Schwarzwald-Hegau in Villingen-Schwenningen, unterhalten. Fink dankte für die Unterstützung seitens der Politik. Er zeigt sich aktuell aber nur verhalten optimistisch.

Für diese Prognose machte Markus Fink aber nicht allein die durch Corona bedingten Auftragseinbrüche verantwortlich: „Wir wissen ja, dass sich die Konjunktur im Maschinenbau und in der Automobilindustrie schon vorher abgekühlt hatte und sich Betriebe gerade im Maschinenbau bereits in Kurzarbeit befanden. Hinzu kommen die aufgebauten Zollschranken zwischen den USA und China, die eine schnelle Erholung ebenfalls bremsen werden.“ Fink geht davon aus, dass die Unternehmen zwar „durchs Gröbste durch“ seien. Er rechnet aber auch damit, dass einige Unternehmen wohl erst ab 2023 das Umsatzniveau von 2019 erreichen dürften. Für eine schnellere Erholung hätte der Vertreter vieler Automobilzulieferer in der Region im jüngst vom Bundestag verabschiedeten Konjunkturpaket gerne ein noch stärkeres Zeichen der Politik hinsichtlich einer Technologieoffenheit bei Antriebstechnologien gesehen. Letztlich hänge eine schnellere Erholung jedoch auch von Corona ab: „Bleibt eine zweite Infektionswelle aus, rechnen die Betriebe nach einer aktuellen Umfrage mit einer leichten Erholung schon im 3. Quartal.“

Gefreut hat sich Thorsten Frei über das Lob des Südwestmetall-Geschäftsführers für die Regierungsarbeit. Hier habe man „insgesamt gut und schnell gehandelt“. Da gebe es nicht viel zu jammern. Thorsten Frei selbst bezeichnete die Kurzarbeit als gutes Instrument, die Arbeitslosigkeit zu verhindern. „Beide Seiten profitieren von ihr und sie ist gleichzeitig Grundstein für schnelles Wachstum, da Fachkräfte im Unternehmen gehalten werden können und beim Aufschwung nicht erst mühsam angeworben werden müssen.“ Nicht umsonst würden immer mehr Nationen diese deutsche Spezialität übernehmen.   

Generell wünscht sich Markus Fink in Bezug auf die Befristung von Arbeitsverträgen und das Arbeitszeitgesetz wieder mehr Flexibilität. Hier hat er Thorsten Frei auf seiner Seite. 2018 hatte die Koalition auf Drängen der SPD deutliche Einschränkungen für Unternehmer beschlossen. „Natürlich gibt es auch einige schwarze Schafe“, meint Fink, „die Unternehmen der M+E-Industrie gehen mit dieser Sache jedoch sehr verantwortungsvoll um.“ Und die Befristung könne gerade für junge Leute ein Sprungbrett für die Berufskarriere sein, wenn dadurch erst ein Arbeitsvertrag entstehe.

Auch das enger gefasste Arbeitszeitgesetz bringe, so Frei, gerade in der Gastronomie erhebliche Nachteile, da beispielsweise bei Anlässen nach maximal zehn Arbeitsstunden zu später Stunde nochmals das Personal für ein oder zwei Stunden ausgetauscht werden muss. „Auch im Interesse vieler Angestellten wäre eine  Orientierung an einer Wochenarbeitszeit die bessere Alternative“, meinte Thorsten Frei.