Die Vermietung von günstigem Wohnraum ist das Unternehmensziel der Baugenossenschaft Familienheim in Villingen-Schwenningen. Auf dem Areal des früheren Krankenhaus-Parkplatzes im Stadtbezirk Villingen steht nun ein ehrgeiziges Wohnprojekt mit 85 Wohnungen in mehreren Häuserblöcken vor dem Abschluss. Die Feierstimmung ist jedoch getrübt, denn neue Projekte sind angesichts enorm gestiegener Baukosten, Zinsen und den von der neuen Regierung deutlich verschlechterten und unsicheren Förderkonditionen derzeit nicht geplant.
Vorstand und Aufsichtsrat, vertreten durch Sebastian Merkle, Martin Renner und Berthold Frisch, bedauerten die aktuelle Entwicklung sehr. „Wir müssten elf Euro und mehr für den Quadratmeter verlangen. Das zahlt uns derzeit aber niemand. Auf diesem Niveau wurde bislang selbst gebaut“, sagte Sebastian Merkle bei einer Info-Veranstaltung für die hiesigen Landtags- und Bundestagsabgeordneten.
Thorsten Frei betonte, dass es angesichts der Baukosten- und Energiepreisentwicklung dringend auch von staatlicher Seite geboten sei, beim Baurecht wie der Bauleitplanung Änderungen anzugehen, die den Investoren Kosten sparen. „Mit immer neuen Vorschriften, die die Baukosten treiben und für immer kleinere Renditen sorgen, werden Investoren abgeschreckt, wo wir doch jeden Quadratmeter Neubau angesichts des angespannten Wohnungsmarkts und auch für die CO2-Bilanz benötigen.“
Mit den Vorschriften übertreiben sollte es der Staat beim geförderten Sozialwohnungsbau auch nicht. „Ich kann nachvollziehen, dass der Staat seine Förderungen auch an gewisse Bedingungen knüpft. Aber wenn diese Bedingungen immer mehr werden, wird das Bauen gebremst und nicht gefördert“, sagte Thorsten Frei.