Schüler diskutieren mit Thorsten Frei am EU-Projekttag über die Europäische Union und die Welt

Schüler erleben heute Europa anders als die Schülergeneration zuvor. Sie sind mit dem Euro aufgewachsen oder reisen in die Nachbarländer ohne die einst lästigen Warteschlangen an den Grenzen. Und dass Deutschland als exportorientierte Industrienation besonders vom Handel ohne Zollschranken profitiert, ist für sie nichts Neues. Entsprechend positiv berichten diese Woche etwa „Die Welt“ und die „Berliner Zeitung“ von einem „neuen Europagefühl“ nach Umfragen, bei denen vor allem bei den Jugendlichen und jungen Erwachsenen die Zustimmung zur EU deutlich gewachsen ist. Diesen Eindruck hat auch Thorsten Frei bei seinem Gespräch mit Schülern der Jahrgangsstufe 10 am Donaueschinger Fürstenberg-Gymnasium am Freitagmorgen gewonnen. Anlass für die Politikstunde mit dem Abgeordneten war der EU-Projekttag an deutschen Schulen, der 2007 unter der deutschen EU-Ratspräsidentschaft und auf Initiative von Bundeskanzlerin Angela Merkel eingeführt wurde, um junge Menschen für die Europäische Union zu interessieren.
Viel Zeit für politische Bildung an den Schulen lassen die Lehrpläne nicht. Aber Europa spielt in diesen Stunden inzwischen aber eine größere Rolle, wie etwa die Auswertung einer Umfrage in Donaueschingen („Soll Deutschland in der EU bleiben?“) in mehreren Schaubildern an der Klassenzimmerwand zeigt. Auch bei dieser Umfrage sprachen sich vor allem die Jungen, aber auch die Senioren mit deutlicher Mehrheit für einen Verbleib aus. Die Diskussion der Klasse von Frauke Jürgensen mit dem Mitglied der Ausschüsse Europa und Auswärtiges im Bundestag beschränkte sich nach einem Kurzporträt aber nicht nur auf Europa-Themen. Alle Krisen in der Welt interessierten.
Den Brexit bedauert Thorsten Frei sehr, drohende US-Strafzölle hält er für den falschen Weg, weil sie wirtschaftlich nur Verlierer hinterlassen würden. Aus dem Katalonien-Konflikt in Spanien habe sich Deutschland mit Blick auf die dort bestehende Rechtsstaatlichkeit bewusst herausgehalten. Die sieht Frei  wiederum  in Polen und Ungarn bedroht, meint aber: „Die EU ist ein Staatenbund. Das Anerkennen von unterschiedlichen Positionen gehört dazu.“ Auch die linke Regierung in Athen müsse man mit ihrer diskutablen Wirtschafts- und Finanzpolitik akzeptieren oder Dänemarks Haltung keine Flüchtlinge aufzunehmen.
Positiv wertet Thorsten Frei den begonnenen Entspannungsprozess auf der koreanischen Halbinsel. Kritisch blickt er auf nahende Kriegsende in Syrien. Machthaber Assad stelle bereits die Weichen so, dass seine Anhänger profitieren und seine Gegner dem Land fernbleiben würden. Auf ein entspanntes Verhältnis zu Russland hofft Frei zudem. Die Sanktionen seien richtig, letztlich ein gutes Verhältnis aber wichtig. 

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