In der Berliner Kalkscheune wurde heute der Preis „Politische Bildung“ des Bundesausschusses Politische Bildung (bap) e.V. vergeben. In diesem Jahr wurde der Preis unter dem Motto „Wir müssen reden“ ausgelobt. Gesucht wurden innovative und kreative Projekte und Ideen, mit deren Hilfe die Gesprächsfähigkeit und Diskussionsbereitschaft in der Gesellschaft gestärkt werden kann. Im Fokus standen vor allem die Förderung des friedlichen und diskursiven Dialogs zwischen Menschen und Personengruppen mit ganz unterschiedlicher Herkunft und Zugehörigkeit. Aus den mehr als 140 Bewerbern wurden von der Jury, der auch Thorsten Frei in seiner Funktion als Kuratoriumsvorsitzender der Bundeszentrale für politische Bildung angehörte, drei Preise sowie ein Sonderpreis ausgewählt.
Frei selbst konnte den Sonderpreis an das Projekt „Rent a Jew“ überreichen. „Rent a Jew“ sind mehr als 100 ehrenamtlich engagierte Bürger jüdischen Glaubens, die bei Interesse über ihren Glauben und ihre Religion informieren. Sie leisten damit einen wichtigen Beitrag für Aufklärung, Toleranz und gegenseitigen Respekt in Deutschland. Über die gleichnamige Webseite (www.rentajew.org) wurden allein im vergangenen Jahr mehr als 3.000 Gespräche und Treffen in Schulen, Vereinen, Unternehmen etc. vermittelt.
„Angesichts unserer deutschen Geschichte, aber insbesondere auch wegen der in den letzten Jahren zunehmenden Gewalt gegenüber jüdischen Menschen in Deutschland ist die Auszeichnung mit dem Sonderpreis ein starkes gesellschaftliches Zeichen, dass die etwa 200.000 Jüdinnen und Juden in Deutschland genau wie alle anderen Bürger ein respektierter Teil unserer Gesellschaft sind. Insbesondere die jüngsten Entwicklungen und Angriffe auf Juden fordern uns heraus. Wir müssen uns jeden Tag aufs Neue an unsere Verantwortung gegenüber Israel und den Menschen jüdischen Glaubens erinnern. Das gilt heute und in der Zukunft. „Rent a Jew“ gehen dazu einen intelligenten und humorvollen Weg, der mich sehr überzeugt hat“, betonte Thorsten Frei in seiner Laudatio.