Recht auf Home-Office geht an Wirtschaftsrealität vorbei

Zum Vorschlag der SPD, ein Recht auf Home-Office für Arbeitnehmer einzuführen, erklärt der stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion und stellvertretende CDU-Landesvorsitzende Thorsten Frei:
Aus meiner Sicht geht dieser Vorschlag an der Realität der Arbeitswelt in doppelter Hinsicht vorbei. Bei weitem nicht jeder Job ist überhaupt dafür geeignet. Letztlich gehen Studien dazu davon aus, dass dies in etwa bei nur 40 % der Tätigkeiten überhaupt möglich ist. Daneben ermöglichen die meisten Arbeitgeber ihren Angestellten schon heute das Homeoffice, wenn sich dies in den betrieblichen Alltag einbauen lässt. Der Blick in die größeren Unternehmen zeigt, dass dort bereits eine echte Heimarbeitskultur etabliert ist.
Letztendlich wissen doch die Unternehmen nur allzu gut, dass die damit verbundene Flexibilität zu einer besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf, damit zu mehr Zufriedenheit der Angestellten und am Ende auch zu besseren Leistungen führt. Das ist ein wichtiger Wettbewerbsvorteil im Kampf um die immer weniger werdenden Fachkräfte. Klar ist aber auch, dass insbesondere kleinere und mittlere Unternehmen mit solchen Forderungen nicht überfordert werden dürfen. Zumal der natürliche Druck, solche Instrumente zur Bindung der Arbeitnehmer auch in KMU einzusetzen, aufgrund des Fachkräftemangels ohnehin immer weiter steigt. Hier braucht es keine Placebo-Vorgaben der Politik.