Ägyptische Stipendiatin schaut Thorsten Frei im Bundestag über die Schultern
„Ich erachte es für die gute Entwicklung eines jeden Landes als wichtig, dass Politik den Willen der Bürger widerspiegelt. Dazu gehört auch, dass Entscheidungen transparent getroffen werden und Politiker engen Kontakt zur Bevölkerung pflegen.“ Dieses Rezept betont Thorsten Frei zu Beginn der einwöchigen Patenschaft mit der jungen Ägypterin Noura Sobieh.
Die 24-Jährige Deutschlehrerin wurde im Rahmen des immer im Herbst stattfindenden Sonderprogramms „Nahost“ des Internationalen Parlamentsstipendiums des Deutschen Bundestags ausgewählt, um in Deutschland einen Einblick in demokratische Prozesse, das politische System, aber auch gesellschaftliche Strukturen zu bekommen. In der letzten Woche des vierwöchigen Aufenthalts in Deutschland erhält sie im Bundestagsbüro von Thorsten Frei die Möglichkeit, dem direkt gewählten Abgeordneten bei seiner Arbeit über die Schulter zu schauen und so einen Einblick in die Arbeitsweise der Herzkammer der deutschen Demokratie zu gewinnen.
„Dass der Deutsche Bundestag in jedem Jahr zukünftige Führungskräfte aus Ländern in europäischer Nachbarschaft einlädt, um unser politisches System, unsere Demokratie und auch unsere Art zu leben, näher kennenzulernen, finde ich richtig. Das fördert das gegenseitige Verständnis. Das hilft, kulturelle Unterschiede und auch Widerstände zu überbrücken. Und im Ergebnis bietet es die Möglichkeit, zukünftige Herausforderungen gemeinsam besser zu lösen“, so Frei weiter.
Für Thorsten Frei, der sich in der neuen Legislaturperiode verstärkt mit den arabischen Staaten der Region befasst, ist das kurze Gastspiel selbst auch eine Win-Win-Situation. Er und seine Mitarbeiter können im persönlichen Gespräch mit Noura Sobieh viele Eindrücke aus dem Heimatland der Stipendiatin erfahren, aber auch externe Sichtweisen auf Deutschland kennenlernen. „Dies hilft mir sehr, um das eigene Denken zu erweitern und auch um mein eigenes, aber auch unser politisches Handeln als Land kritisch zu hinterfragen“, betont Frei den Wert des Austauschprogramms aus Sicht der Abgeordneten.
Das vierwöchige Sonderprogramm Arabische Staaten findet in diesem Jahr vom 01. bis 30.09.2018 statt. Daran nehmen 24 junge Leute im Alter von 22 bis 37 Jahren aus Ägypten, Algerien, Jordanien, Marokko, den Palästinensischen Gebieten, Syrien, dem Libanon, Tunesien und Kuwait teil, um den deutschen Parlamentarismus hautnah und fast rund um die Uhr im Deutschen Bundestag zu erleben. Das Sonderprogramm – „kleiner Bruder“ des IPS-Regelprogramms – findet damit zum siebten Mal statt. Aufgelegt wurde es erstmals im Jahr 2012 als Reaktion auf den Arabischen Frühling.