Polarisierung in Deutschland – Diskussion bei der CDU Ravensburg

Zu Gast war Thorsten Frei am Gründonnerstag bei der neuen Veranstaltungsreihe „Stadtgespräch“ der CDU Ravensburg, die der neue Vorsitzende Christoph Sitta initiiert hat. Thema des Abends war die bei vielen Themen immer stärker zu Tage tretende Polarisierung und wie eine Spaltung der Gesellschaft verhindert werden kann.
„Meinungen gehen immer auseinander“, meinte Thorsten Frei. Politik lebe vom Meinungsstreit und betreibe zu einem gewissen Grad auch Polarisierung. Eine Demokratie lebe von der Meinungsvielfalt, der Akzeptanz der Mehrheitsmeinung, aber auch von einem respektvollen Miteinander. In einer egoistischer werdenden Welt hätten Akzeptanz und Respekt in dieser Balance deutlich an Gewicht verloren. Dies sei auf kommunaler wie auch bundespolitischer Ebene gleichsam zu beobachten.
Es habe auch schon immer Menschen gegeben, die gezielt auf Desinformation setzten, um das bestehende politische System zu destabilisieren. Dies sei in der heutigen Medienvielfalt deutlich einfacher geworden, als vor dem digitalen Zeitalter. „Dieser Entwicklung kann und muss die Politik mit noch mehr Transparenz und besserer Vermittlung politischer Schritte entgegenwirken. Ich bin zudem überzeugt, dass die Politik ordnungspolitisch immer nur den Rahmen vorgeben kann. Es sollte nicht über die Köpfe der Menschen hinweg Politik gemacht werden, weder in Berlin noch in Ravensburg. Alle sind gefordert, für ein gutes Miteinander in unserer Bürgergesellschaft einzutreten.“ Man dürfe bei allen Protesten, die es besonders in der sehr belastenden Pandemiephase gegeben habe aber nicht vergessen, dass allenfalls eine größere Minderheit die Maßnahmen abgelehnt, die große Mehrheit diese aber unterstützt hätten. Und eine noch größere Mehrheit bejahe unsere Gesellschaftsform und lehne Aktionen wie den versuchten Sturm auf das Reichstagsgebäude ab.
In diesem Zusammenhang betonte Thorsten Frei, dass die Politik in der Bevölkerung in den vergangenen Jahren viel Vertrauen eingebüßt habe. Dies sei allerdings ein international zu beobachtendes Phänomen. Dieses Vertrauen müsse man mit besagter Transparenz und Klarheit Schritt für Schritt wiedergewinnen. Dies allein reiche allerdings mit Blick auf das Thema des Abends nicht. Jeder Einzelne sollte zu einer gut funktionierenden Gesellschaft beitragen.
In der Diskussion ging dann auch um Möglichkeiten, die Gesellschaft als Ganzes wieder mehr in den Vordergrund zu rücken. Hier wurde unter anderem über ein Dienstpflichtjahr gesprochen, um das Miteinander wieder zu fördern. Thorsten Frei hätte nichts dagegen: „Im Rückblick hat mir die Zeit bei der Bundeswehr sehr viel gebracht.“