Thorsten Frei stand heute Morgen dem Fernsehsender NTV im „Frühstart“ Rede und Antwort zur dynamischen Lage Deutschlands in der Corona-Pandemie.
Das vollständige Interview können Sie hier noch einmal nachschauen: https://www.n-tv.de/politik/Unionsfraktionsvize-fuer-Verzicht-auf-Weihnachtsfeiern-article22948926.html
Die Inzidenz bei fast 400, die Intensivstationen immer voller: In dieser Lage müssten Weihnachtsfeiern gestrichen werden, findet CDU-Politiker Thorsten Frei. Eine Impfpflicht bringe dagegen nichts im Kampf gegen die vierte Corona-Welle.
Der stellvertretende Vorsitzende der Unionsfraktion im Bundestag, Thorsten Frei, ruft Bevölkerung und Betriebe dazu auf, wegen der Corona-Lage keine Weihnachtsfeiern zu veranstalten. Derzeit sollte im Grunde jeder auf alle nicht notwendigen Kontakten verzichten, sagte der CDU-Politiker im „Frühstart“ von ntv.
Nicht überall sei das möglich, „aber gerade bei Weihnachtsfeiern sollte man sich sehr gut überlegen, ob das sein muss oder ob man im Sinne der Sache nicht besser darauf verzichten kann“. Die Feiern lebten davon, dass man relativ eng zusammenkomme.
Frei forderte SPD, Grüne und FDP dazu auf, zu erklären, ob sie eine allgemeine Impfpflicht einführen wollen. Die Debatte habe seit einigen Tagen enorm an Fahrt aufgenommen. „Deswegen werden sich auch die zukünftigen Regierungspartner dazu verhalten müssen.“ Er habe bislang den Eindruck, dass die drei Parteien sehr unterschiedliche Positionen hätten.
Frei ist gegen die allgemeine Impfpflicht
Eine allgemeine Impfpflicht hält der Unionsfraktionsvize nicht für geeignet, um die momentane Corona-Lage zu bekämpfen. „Eine Impfpflicht ist eine Debatte, die man führen muss. Sie wird aber nicht helfen, die vierte Welle zu brechen.“ Im Moment brauche es stattdessen flächendeckende 2G- und 2G-plus-Regeln sowie Kontaktbeschränkungen.
Der CDU-Politiker distanzierte sich von Forderungen mehrerer Ministerpräsidenten nach der Impfpflicht. Die Pandemie habe gezeigt, dass man nie etwas ausschließen dürfe, so Frei. „Aber auf der anderen Seite muss man sehen, dass eine allgemeine Impfpflicht im Sinne eines Impfzwangs ein schwerer Grundrechtseingriff ist.“ Bei der Pockenimpfung habe man in Deutschland gesehen, dass eine Pflicht möglich sei, bei Corona bedürfe es aber einer sehr guten Begründung. Frei sprach sich erneut für eine Impfpflicht nur für Berufsgruppen mit viel Kontakt zu vulnerablen Menschen aus.
Die schwierige Frage nach der Triage
Angesichts volllaufender Intensivstationen befürchten Bundesländer wie Sachsen bald in den Krankenhäusern eine Triage. Zur Frage, ob Geimpfte dann bei der Belegung von Intensivbetten gegenüber Ungeimpften bevorzugt werden müssten, antwortete Frei: „Mit meinem Bauch würde ich eindeutig ja sagen.“ Geimpfte hätten sich verantwortungsvoll gegenüber sich selbst und anderen verhalten.“ Ein Leben könne allerdings nicht gegen ein anderes aufgewogen werden. „Leben ist immer wertvoll.“
In der Pandemie sei immer oberstes Ziel gewesen, dass es zu einer Triage nicht kommt. „Und deswegen müssen wir jetzt auf der Vollbremse stehen.“ Es sei ein großer Fehler der Ampel-Parteien gewesen, die epidemische Notlage auslaufen zu lassen. Die Bundesländer bräuchten alle Instrumente, um Corona zu bekämpfen und Triage zu verhindern.
Quelle: ntv.de