Der CDU-Gemeindeverband Niedereschach hat mit dem pensionierten Berufsschullehrer Adolf Schwab einen neuen Vorsitzenden gewählt. Er ist Nachfolger von Max Fauler, der das Amt nach 25 Jahren nicht mehr weiterführen wollte. „Max Fauler als Vorsitzender und seine Frau Manuela als Schriftführerin haben den Gemeindeverband nicht nur sehr lange, sondern außerordentlich gut und erfolgreich geführt, wofür wir nur danke sagen können“, sagte Thorsten Frei in seiner Funktion als Kreisvorsitzender.
In seiner kurzen Ansprache zur politischen Lage im Land sprach Frei mit Blick auf Thüringen von „herausfordernden Zeiten und schwierigen Momenten für die CDU wie selten zuvor“ und der Frage, „wie klar positionieren wir uns und wie grenzen wir uns ab.“ In Thüringen habe man mit einer bislang ungekannten Situation umzugehen: „Eine radikal linke und eine radikal rechte Partei haben erstmals bei einer Landtagswahl mehr Stimmen erhalten als alle anderen Parteien – zwei Parteien, die unser System zumindest teilweise in Frage stellen, weshalb wir als CDU mit keiner der beiden Parteien zusammenarbeiten.“ Die CDU müsse sich nicht vorwerfen lassen, dass sie durch ihre Haltung nicht staatstragend oder pragmatisch genug wäre, meinte Frei weiter, aber: „Für politische Zusammenarbeit oder Koalitionen braucht es ein Mindestmaß an politischer Übereinstimmung, die es aber in beiden Fällen nicht gibt.“ Wie es in Thüringen nun weitergehe, müsse man abwarten. Neuwahlen seien eine Option, bei der die CDU von den jüngsten Geschehnissen aber sicherlich nicht profitieren werde.
Thorsten Frei warf beim Thema Thüringen den Blick aber noch etwas weiter zurück: „Wir müssen uns schon die Frage stellen, warum wir bei der Wahl so schlecht abgeschnitten haben. Warum wird etablierten Parteien so wenig zugetraut, wenn es um die Gestaltung der Zukunft geht? Wir müssen uns anstrengen, Vertrauen zurückzugewinnen und dies obwohl das Land wirtschaftlich hervorragend dasteht“ Frei verwies dabei auf die niedrige Arbeitslosigkeit, hohe Lohnsteigerungen und Rentenerhöhungen in den vergangenen Jahren. „Dennoch herrscht große Unzufriedenheit. Das liegt natürlich auch an vielen Unwägbarkeiten der Zukunft mit disruptiven technologischen Veränderungen in der Wirtschaft und dem demografischen Wandel“, meinte Frei.
Vor allem die Schwarzwald-Region mit vielen Maschinen- und Anlagenbauer und Autozulieferern sei davon betroffen. Die Diskussion um das Ende des Verbrennungsmotors habe generell zu großer Verunsicherung geführt. „Deshalb müssen wir als starkes Land technologische Entwicklungen gestalten, um an der Spitze zu bleiben, aber den Verbrennungsmotor nicht grundsätzlich verteufeln, sondern weiter verbessern, weil wir ihn noch lange brauchen werden.“ Gleichzeitig brauchen wir bei einer weiter alternden Gesellschaft technologische Entwicklungen, um mit diesen die Herausforderungen bestehen zu können.“ Weitere externe Faktoren nehmen zudem Einfluss auf die deutsche Wirtschaft, die jeden zweiten verdienten Euro im Ausland generiert. „Kriege rund um Europa sowie Handelsstreit und Zollschranken schaden uns“, meinte Frei, der von der eigenen Partei eine Politik aus einem Guss fordert, um die anstehenden Probleme meistern und verlorene Wähler zurückgewinnen zu können.
Als Partei, die nach christlichem Menschenbild den Menschen in den Mittelpunkt stellt und für diesen Politik subsidiarisch von unten nach oben gestaltet, blickt Frei für die CDU optimistisch in die Zukunft: „Bei allen Schwierigkeiten bin ich zuversichtlich, dass wir die richtigen Rezepte haben. Wir müssen diese aber glaubwürdig vertreten.“