Als Gast in der Mitgliederversammlung der Mittelstands- und Wirtschaftsunion Schwarzwald-Baar (MIT) gratulierte Thorsten Frei der im Amt bestätigten Spitze, dem Vorsitzenden Rainer Christel und dessen Stellvertreter Horst Hall. In der Versammlung wünschten sich die Mitglieder eine unternehmerfreundlichere Politik von der CDU.
In Bezug auf die überbordende Bürokratie und eine zu hohe Unternehmensbesteuerung im Vergleich zum übrigen Europa stimmte Thorsten Frei diesen Forderungen zu, betonte allerdings, dass die CDU 2005 Deutschland als „kranken Mann Europas“ (The Economist) übernommen und innerhalb kürzester Zeit zur Zugmaschine des Kontinents gemacht und auch die Arbeitslosigkeit von über fünf Millionen Menschen halbiert habe. Hinzu kämen viele Rekordjahre für Unternehmen. Es sei die SPD in der Großen Koalition gewesen, die eine notwendige Unternehmenssteuerreform blockiert und nun auch wieder die erfolgreiche Agenda 2010 abgewickelt habe, mit dem völlig überzogenen Bürgergeld als Spitze. „Letzteres haben wir in der ursprünglichen Form wenigstens über den Bundesrat verhindern können“, sagte Frei.
Neben der Steuerreform brauche es für die deutsche Industrie vor allem deutlich günstigere Energie, ansonsten verliere das Land zu viel Boden gegenüber der internationalen Konkurrenz und auch Fabriken ans Ausland. Die Abschaltung der Kernenergie in Deutschland in wenigen Tagen sei deshalb zum jetzigen Zeitpunkt ein großer Fehler.
Jeder könne die Probleme der Ampel mit den Fragen der heutigen Zeit sehen. Bessere Antworten wolle die CDU mit ihrem Grundsatzprogramm geben, das derzeit entwickelt werde. „Wir müssen Antworten auf die Megatrends finden und die formulierten Ziele Schritt für Schritt erreichen. Die größte Herausforderung neben dem Energieproblem sei der demographische Wandel mit seinen Auswirkungen auf die sozialen Systeme und den Facharbeitermangel, der allein durch Zuwanderung aber nicht zu beheben sei. „Das sind gewaltige Probleme, aber wir haben zuletzt schon andere Krisen gemeistert und sind gestärkt aus ihnen hervorgegangen. Entsprechend bin ich auch jetzt optimistisch.“