Die Rahmenbedingungen für die Krankenhausfinanzierung, die Auswirkungen der Gesetzgebungsvorhaben der großen Koalition auf den Pflegedienst und vor allem das vom Gemeinsamen Bundesausschuss beschlossene Stufensystem der stationären Notfallversorgung waren Themen beim Gespräch von Thorsten Frei mit Matthias Geiser, Geschäftsführer des Schwarzwald-Baar Klinikums, im Donaueschinger Krankenhaus.
Das System unterscheidet drei Stufen der Notfallversorgung: Basis-Notfallversorgung, erweiterte und umfassende Notfallversorgung. Mit dem Standort Villingen-Schwenningen wird das Schwarzwald-Baar Klinikum in der höchsten Stufe angesiedelt – das ist die umfassende Notfallversorgung –, mit dem Standort Donaueschingen in der Basis-Notfallversorgung. Für die Einstufung spielen verschiedene Kriterien eine Rolle, dazu gehören vor allem die Anzahl der Fachabteilungen, die Vorhaltung beziehungsweise Kapazitäten der Intensivbetten sowie die Verfügbarkeit von Fachärzten. Hintergrund für die Einstufung ist eine künftig geänderte Finanzierungsregelung für die Notfallversorgung in Krankenhäusern.
„Das Klinikum ist gut aufgestellt – wir gewährleisten die Notfallversorgung für die Region sowohl ambulant als auch stationär“, erzählte Klinikums-Geschäftsführer Dr. Matthias Geiser. „Als Voraussetzung dafür haben wir unsere Strukturen für die Behandlung von Notfällen am Standort Donaueschingen in den vergangenen Monaten noch weiter optimiert. Darüber hinaus sind dafür im nächsten Jahr noch weitere Umbaumaßnahmen geplant. Aber unsere Hoffnung ist auch, dass unsere Leistungen bei der Notfallversorgung zukünftig auch angemessen honoriert werden.“ Rund eine Million Euro sollen in die Umbaumaßnahmen allein in diesen Bereich fließen. Insgesamt werden derzeit rund sechs Millionen Euro ins Klinikum in die Instandhaltung und Stationsmodernisierung investiert. Die Umstellung von Drei- auf Zweibett-Zimmer mit eigener Nasszelle wird damit in Donaueschingen abgeschlossen.
Weitere Themen beim Besuch von Thorsten Frei waren die Rahmenbedingungen für die Krankenhausfinanzierung und die Diskussionen um die Pflegeberufe. Matthias Geiser sieht den geplanten Eingriff der Politik kritisch. Es müsse für Klinik-Unternehmen weiterhin kaufmännische Anreize geben. Der Weg über die Kostenerstattung funktioniere nicht und werde für die Krankenkassen teuer. Thorsten Frei teilte diese Ansicht: Die Kostenerstattung könne zum Super-GAU für Krankenkassen werden. Deshalb setzt der Klinikgeschäftsführer weiterhin auf die bisherige Pauschalvergütung, die ihm mehr unternehmerischen Spielraum lassen. So können etwa nicht pflegespezifische Aufgaben, etwa die Essensausgabe, von nicht examiniertem Personal kostengünstiger und damit gewinnsteigernd für die Klinik erledigt werden.
Bei einem abschließenden Rundgang durch das Klinikum überzeugte sich der Bundestagsabgeordnete vom Fortschritt der laufenden Modernisierungsarbeiten am Standort Donaueschingen. „Krankenhäuser sind immer auch ein sehr emotionales Thema“, meinte Frei. „Letztlich müssen sowohl Patienten als auch Mitarbeiter zufrieden sein. Das Klinikum bietet dafür gute Voraussetzungen und hat im Zuge der Strukturreform im Kreis rechtzeitig sinnvolle Entscheidungen getroffen.“