Bei einem Treffen in der ägyptischen Botschaft in Berlin tauschte sich Thorsten Frei mit dem ägyptischen Botschafter, S.E. Dr. Badr Abdelatty, über die aktuelle innen- und außenpolitische Situation Ägyptens und der Region aus. Dabei wurde – auch vor dem Hintergrund der Münchner Sicherheitskonferenz am vergangenen Wochenende – über die Rolle Ägyptens im Nahen Ostens gesprochen.
Thorsten Frei sprach dabei von einer Art „Anker-Position“ des Landes. Ägypten spiele für ihn bezüglich der Stabilität in der Region eine wichtige Rolle. Die Zusammenarbeit mit Israel ist auch aus Sicht des Botschafters mehr denn je von großer Bedeutung.
Im Hinblick auf den Kampf gegen Terrorismus und Korruption innerhalb Ägyptens zeigt sich der Botschafter zuversichtlich. Es seien bereits einige Erfolge erzielt worden. Dennoch müsse auch weiterhin viel geschehen, eine einzige Operation reiche nicht aus. Auch die Unterstützung Deutschlands sei dabei von großer Bedeutung.
Darüber hinaus ging es um die notwendigen Wahlen im Ägyptens Nachbarland Libyen, die nach 2014 turnusmäßig eigentlich bevorstehen müssten und zu denen sich zumindest Khalifa Haftar, der starke Mann in Bengasi, in 2018 bereit erklärt hat, sofern sie unter der Ägide der UN abgehalten würden. Wobei natürlich fraglich sei, ob Wahlen helfen könnten, das gespaltene Land zu einen. Schließlich sei der heutige Zustand das Ergebnis des letzten Urnengangs.
Der ägyptische Botschafter betonte diesbezüglich die Notwendigkeit von Sicherheit innerhalb Libyens. Dafür sei eine Stärkung der nationalen Sicherheitskräfte, insbesondere der Armee vor Ort wichtig. „Es liegt in unserem gemeinsamen Interesse, Stabilität in das Land zu bringen“, betonte auch Thorsten Frei, da Libyen aus deutscher und europäischer Sicht eine zentrale Rolle beim Flüchtlingstransit über die zentrale Mittelmeerroute spiele. Diese Bedeutung resultiere insbesondere daraus, dass Schlepperbanden und Menschenschmuggler frei und ohne staatliche Kontrolle agieren könnten. Deshalb sei Deutschland bereit, einen bedeutenden Beitrag zum Wiederaufbau staatlicher Strukturen zu leisten, sofern es eine legitime und zuverlässige Regierung als politischen Partner gebe.