Kriminelle Clans im Visier

Am Donnerstag traf Thorsten Frei in Düsseldorf den Innenminister von Nordrhein-Westfalen, Herbert Reul, sowie sein Pendant als für Innenpolitik zuständigen stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden der dortigen CDU-Landtagsfraktion, Gregor Golland MdL. Bei diesem spannenden Gespräch tauschten sich die drei Politiker zu aktuellen innenpolitischen Gesetzgebungsverfahren und möglichen Initiativen der Union in Bundestag und Bundesrat aus. Ganz besonders spannend waren für Thorsten Frei jedoch die Gespräche über die Bekämpfung der Clan-Kriminalität. Nordrhein-Westfalen gilt neben Berlin und Hamburg als Hochburg, weshalb die hiesigen Sicherheitsbehörden auf vielfältige Erfahrungen zurückgreifen können.


Dabei ist die Situation schwieriger als Angenommen. Das im vergangenen Jahr von der Landesregierung erstellte Lagebild brachte zu Tage, dass es statt wie angenommen 50 mehr als 100 solcher weit verzweigter und in sich geschlossener Clan-Familien gibt, auf deren Konto mehr als 14.000 Delikte in 3 Jahren gehen.


Das Land hat die Herausforderung angenommen. Allein im vergangenen Jahr 2019 gab es mehr als 720 Razzien, bei denen etwa 20.000 Personen kontrolliert und mehr als 10.000 Straftaten und Ordnungswidrigkeiten festgestellt sowie 350 Straftäter festgenommen wurden. 


Thorsten Frei zeigte sich beeindruckt von der großen Expertise und bestätigte die NRW-Politik im eingeschlagenen Kurs. „Wir dürfen uns nicht von kriminellen Strukturen auf der Nase herumtanzen lassen, die unsere Gesellschaft und unsere Gesetze nicht anerkennen, kein Teil unseres Landes sein wollen und Deutschland lediglich als Revier für ihre Beutezüge ansehen. Gegen diese Clan-Strukturen müssen wir mit aller Härte des Rechtsstaates vorgehen. Wir müssen den Ermittlungsdruck erhöhen, so dass ihn die Clans selbst bei der kleinsten Ordnungswidrigkeit spüren.“ Für Frei ist klar, dass Bund und Länder bei diesem Thema noch stärker zusammenarbeiten müssen als bisher.