Kidi VS-Geschäftsführer dankt für Bundeshilfen

Der Pflegebedarf in der alternden Gesellschaft der Bundesrepublik ist groß und wird in den nächsten Jahren noch weiter wachsen. Aber es gibt auch viele, die schon in jungen Jahren ihres Lebens auf intensive Pflege angewiesen sind. Hier bietet Kidi VS seit 20 Jahren als Pflegedienst vielen Eltern in der Bewältigung des Alltags Unterstützung an, die über die Krankenkassen finanziert wird. Zehn Jahre leitet inzwischen Sebastian Pietsch die Einrichtung in der Villinger Färberstraße. Mit ihm sprach Thorsten Frei über aktuelle Entwicklungen in der Pflege und die schwierige Situation für die Dienste in Corona-Zeiten.
„Manche haben wegen der Ansteckungsgefahr Hausbesuche abgelehnt, andere wünschten sich noch mehr Unterstützung“, bilanziert Pietsch die ersten Monate der Pandemie. Hier hat uns der Rettungsschirm der Regierung sehr geholfen, denn die durch die Pandemie ausgefallenen Dienste konnten wir schließlich auch nicht mit den Kassen verrechnen. „Auch wenn es anfangs mit den Masken und sonstiger Schutzkleidung holprig lief, muss ich sagen, dass für uns alles top gelaufen ist und läuft.“ Die Kritik sei sicherlich an der einen oder anderen Stelle berechtigt gewesen, „aber ich muss immer wieder betonen, dass die Pandemie mit all ihren Herausforderungen für uns alle neu war und dass kein anderes Land weltweit mehr geholfen hat“, fügte Thorsten Frei an. 
Positiv äußerte sich Sebastian Pietsch auch über die Gehaltsentwicklung in der Pflege: „Es war höchste Zeit, aber gerade in der Gehaltsentwicklung ist viel passiert. Wir sind auf einem guten Stand und müssen uns vor anderen Branchen nicht verstecken, auch wenn in Diskussionen immer wieder eine bessere Bezahlung gefordert wird. Nicht vergessen sollte man, dass der Pflegeberuf krisensicher ist.“ Die Arbeitsverdichtung sei natürlich ein Problem, das durch Berufsaussteiger und zu wenige Neueinsteiger verstärkt werde. Aber dieses Problem hätten ja alle Branchen. Hier empfahl Thorsten Frei generell eine positivere Herangehensweise: „Wenn man einen Beruf klein redet, wird es mit dem Nachwuchs schwierig.“ Dem pflichtete Pietsch unumwunden bei.
Klar müsse auch jedem bei höheren Gehaltsforderungen sein, dass diese auch von jemandem bezahlt werden müssten, meinte Thorsten Frei. Der Staat gebe schließlich immer das Geld der Steuerzahler aus. Wer eine gute Pflege im Alter erwarte, müsse sich auch einmal überlegen, ob er nicht privat besser vorsorgen sollte.
Kritisiert hat Sebastian Pietsch auch die stets schwierigen Verhandlungen mit den Krankenkassen. „Hier sind kleine Pflegedienste klar im Nachteil. Eine deutlich schlechtere Vergütung für vergleichbare Leistungen pro Stunde bedeutet für uns auch einen Wettbewerbsnachteil bei der Personalsuche.“ Ein einheitlicher Tarif wäre mehr als wünschenswert. Als Konsequenz habe sich Kidi VS bereits der Opseo-Gruppe, einem deutschlandweiten Verbund von spezialisierten Intensivpflegdiensten, angeschlossen.