Die Kendrion GmbH gehört in Verbindung mit dem Vorgängerunternehmen Binder-Magnete mit über 100 Betriebsjahren zu den traditionsreichen Unternehmen Villingen-Schwenningens. Der Spezialist für Automotive-Lösungen und Industrie-Bremsen hat trotz leichter Bremsspuren das Corona-Jahr gut überstanden, steckt aber mitten im Technologiewandel, „von der Mechanik weg, hin zur Elektronik“, sagte Ralf Wieland, Geschäftsführer der Automotive-Sparte bei Kendrion in der Doppelstadt beim Unternehmensbesuch des CDU-Bundestagsabgeordneten Thorsten Frei. Dieser zeigte sich bei einem Rundgang sehr angetan vom Innovationswillen und -tempo bei Kendrion: „Es freut mich sehr, dass es Kendrion als wichtiges Traditionsunternehmen für die Stadt so gut geht“, meinte Frei.
„Wir sind sehr zuversichtlich im Hinblick auf den Standorterhalt. Wir haben hier eine große Entwicklungsabteilung, die einerseits eng mit der Produktion interagiert, was ich als großen Vorteil sehe. Zudem entwickeln wir hier auch für unsere anderen Standorte weltweit“, meinte Wieland. Man müsse sich aber auch anstrengen, weil mit dem Wandel zum E-Auto heute produzierte Teile nicht mehr gefragt sein werden, dafür aber andere. Und hier wolle man beispielsweise in der fürs geplante autonome Fahren notwendigen Sensortechnik einen Beitrag leisten, etwa in der Sensor-Reinigung.
Mit dem zweiten Standbein in Villingen-Schwenningen, den auf Elektromagneten basierenden Industrie-Bremsen, die vor allem in Roboter-Produktionen zum Einsatz kommen, sei man ebenfalls gut unterwegs. „Nach einem von Kurzarbeit geprägten schwächeren Corona-Jahr mit 400 Millionen Euro Umsatz geht es 2021 nun aber wieder steil bergauf“, freute sich Wieland.
Aktuell sind in Villingen-Schwenningen 450 Mitarbeiter beschäftigt, 45 werden derzeit ausgebildet. Dies sind alles Arbeitsplätze für sehr gut ausgebildete Beschäftigte, denn die Automatisierung im Betrieb ist inzwischen enorm fortgeschritten ist. „Letztlich eine Notwendigkeit“, so Wieland, „weil wir am Markt so viele Menschen gar nicht haben.“
Gute Erfahrung hat Geschäftsführer in der Pandemie auch mit dem selbst verordneten Homeoffice gemacht: „Es hat funktioniert.“ Dennoch ist er froh, nun wieder täglich vor Ort zu sein. Die vielen Online-Meetings seien sehr anstrengend gewesen und Präsenz sei fürs Betriebsklima durch nichts zu ersetzen. „Wir werden die Technik sicher weiter nutzen, wo es wegen langer Distanzen Sinn macht.“