„Jobturbo“ hilft Flüchtlingen schneller ins Arbeitsleben

Geflüchtete aus der Ukraine schneller in den Arbeitsmarkt integrieren gelingt in Deutschland deutlich schlechter als in unseren Nachbarländern. Andererseits suchen Unternehmen händeringend nach Mitarbeitern. Als probates Mittel hat sich nach kurzer Zeit der Einführung der „Jobturbo“ der Arbeitsagenturen erwiesen. Wie beim Speeddating treffen sich Arbeitssuchende wie Arbeitgeber beispielsweise im Rahmen von Messen und umgehen so das oft wenig erfolgsversprechende Bewerbungsprozedere. So kam die Firma Alpro Medical GmbH in St. Georgen zur dringend benötigten Verstärkung durch ein ukrainisches Paar. Über diesen neuen Vermittlungsweg sprach Thorsten Frei mit der Geschäftsleitung des Unternehmens und der Arbeitsagentur Rottweil/Villingen-Schwenningen.

Frei betonte, dass jede Initiative zu begrüßen sei, die dem Arbeitsmarkt helfe, den Flüchtlingen die Chance der (Arbeitsmarkt-)Integration biete und die Sozialkassen entlaste. Der Weg über die Sprachkurse sei zwar richtig und auch im Sinne der Arbeitgeber, aber angesichts der langen Wartezeiten auf einen Deutschkurs sei dieser Weg für den Staat sehr teuer.

Die beiden Geschäftsführer von Alpro Medical, einem weltweit führenden Spezialisten für Desinfektionslösungen im Zahnarztbereich, Alfred Hogeback und Markus Klumpp sowie Patricia Kaltenbacher (Assistenz der Geschäftsführung), zeigten sich sehr froh über die Unterstützung des ukrainischen Paars. „Sie sind für die Arbeit bei uns zwar überqualifiziert, wollen aber unbedingt arbeiten und können sich mit zunehmend besseren Deutschkenntnissen auch für qualifiziertere Arbeiten im Hause empfehlen“, betonte Klumpp.

Agentur-Geschäftsführerin Sylvia Scholz, Marc Schretzlmaier, Bereichsleiter Jobcenter SBK, Alex Lemperle, Integrationsfachkraft Jobcenter Rottweil und Elena Niggemann, Öffentlichkeitsarbeit, betonten seitens der Agentur über gute Erfahrungen mit dem neuen Instrument. „Wir werden auf den gemachten Erfahrungen aufbauen und noch weitere Modelle entwickeln, um generell Arbeitssuchende und Arbeitgeber an einen Tisch zu bekommen, sagte Scholz ergänzend.