„Integration ist große Gesellschaftsaufgabe“

Zum Thema „Neue Impulse für die Integration. Warum wir jetzt eine Integrationsoffensive brauchen“ sprach Staatsministerin Annette Widmann-Mauz MdB als Gastrednerin bei der CDA Villingen-Schwenningen. Thorsten Frei moderierte den Abend und betonte eingangs, dass es nach der großen Flüchtlings- und Migrationswelle 2015 gut und wichtig gewesen sei, eine Staatsministerin eigens für dieses für die Gesellschaft wichtige Thema Integration einzusetzen.
Rund 1,5 Millionen Menschen habe Deutschland seither aufgenommen. Es sei nun aber nicht nur Aufgabe des Staates für die Integration zu sorgen, sondern Aufgabe aller Bürger. Mit über 20 Milliarden Euro (2017) habe das Land zwar sehr viel für die Versorgung und Integration von Flüchtlingen im Land und zur Bekämpfung von Fluchtursachen ausgegeben, doch Geld alleine reiche nicht.
Thorsten Frei stellte im Laufe des Abends klar, dass er weiterhin für die konsequente Abschiebung jener eintrete, die ohne Asylgrund nach Deutschland gekommen sind. Und mit Blick in die Zukunft meinte Frei, dass sich Europa durch den prognostizierten Zuwachs der Weltbevölkerung, vor allem in Afrika und hier speziell in Nigeria, auf einen höheren Migrationsdruck einstellen müsse. Als Gegenmaßnahme werde mehr Unterstützung und Wissenstransfer notwendig werden, um durch eine verbesserte wirtschaftliche Lage auf dem Schwarzen Kontinent Fluchtursachen zu minimieren.
Staatsministerin Annette Widmann-Mauz fächerte in ihrem Vortrag die vielfältigen Aufgaben für eine gelingende Integration auf. Schlüssel sei mit Sicherheit die Sprache. Integration sei im Rückblick auf die Jahrzehnte nach dem Kommen der ersten Gastarbeiter allein dort nicht gelungen, wo die deutsche Sprache nicht gelernt worden sei. Als ideale Orte für Integration sieht die Staatsministerin den ländlichen Raum, denn die großen Integrationsprobleme kenne man nur in den Großstädten, wo durch die Präsenz vieler Landsleute der Integrationsdruck nachlasse und  durch Ausgrenzung auch der Nährboden für Kriminalität entstehe. Der hohe Bedarf an Arbeitskräften biete aktuell gut Chancen, so Widmann-Mauz, dass die anstehende Integrationsaufgabe auch gelingen könne.