Im Interview bei rbb 24 Inforadio

Bis zum Wochenende war Thorsten Frei in Washington sowie in der Region Charlotte. Dort hatte er sich mit Vertretern von Republikanern und Demokraten getroffen. Seit Donnerstag hätten sich die Gerüchte, über einen möglichen Verzicht auf die Präsidentschaftskandidatur Joe Bidens erhärtet. Die Hinweise hätten sich verdichtet, dass Biden sich nach dem Nominierungsparteitag der Republikaner zurückziehen würde.

„Hüten sollten wir uns vor irgendeiner Euphorie“, warnt Frei. „Tatsache ist, dass in den aktuellen Umfragen Donald Trump vor Kamala Harris führt.“ Die Vizepräsidentin habe es in den vergangenen dreieinhalb Jahren nicht geschafft, sich eine eigenständige Position zu erarbeiten. Er glaube nicht, dass Bidens Rückzug „ein Befreiungsschlag“ für die Demokraten sei. Donald Trump könne sich durch die Beleidigung des politischen Gegners vor allem selbst schlagen.

Insgesamt betrachtet Thorsten Frei einen möglichen Wahlsieg Trumps als große Herausforderung. Aber auch bei einem Sieg der Demokraten müsse sich Deutschland auf Veränderungen einstellen, da für die USA die Indo-Pazifik-Region eine wachsende Rolle spiele.

„Wir sollten uns in Deutschland eines Urteils enthalten. Das amerikanische Volk muss selbst entscheiden, wer es als nächster Präsident führen soll. Als deutsche Politiker sollten wir uns dagegen mit den entsprechenden Eventualitäten der Präsidentschaftswahl auseinandersetzen.“