Mit der Spitze der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg, Präsidentin Birgit Hakenjos, Hauptgeschäftsführer Thomas Albiez und Philipp Hilsenbek (Standort-Geschäftsbereichsleiter), hat sich Thorsten Frei über die konjunkturelle Entwicklung im Land und in der Region, den geplanten Ausbau der B523 bei Villingen-Schwenningen, die Wasserstoff-Strategie in und Standortperspektiven für die Region, aber auch allgemeine politische Entwicklungen, Bürokratieentlastung sowie Gründungen ausgetauscht. Die angesprochenen Zahlen zur Auftragslage sprechen eine deutliche Sprache, dass die Wirtschaftskrise nun auch bei unseren mittelständischen Unternehmen angekommen ist.
„Die Industrie spürt es jetzt deutlich und die eher trüben Aussichten hemmen die notwendigen Investitionen“, sagte Präsidentin Hakenjos. Sie relativierte die Situation aber auch ein wenig: „Nach elf Jahren Aufschwung haben wir jetzt auch mal eine Rezession und die ist nicht gleich ein Weltuntergang. Wir sind gut, haben aber unsere Probleme, etwa die hohen Energiepreise, die unsere Produkte teurer und unattraktiver machen.“
Thorsten Frei stimmte ihr zu, mahnte aber, dieser Entwicklung nicht tatenlos zuzuschauen. „Die Weltnachfrage ist nach wie vor da und liegt bei einem Plus von drei Prozent und für uns rechnet der IWF mit einem Rückgang von 0,3 Prozent. Damit sind wir Schlusslicht der OECD-Staaten. Mit einer Stromsteuersenkung wie in Spanien könnte schon einiges bewirkt werden, aber die Bundesregierung will nicht“. klagte Frei. Er forderte zudem eine längst fällige Senkung der Unternehmenssteuern, das Aufbrechen von Verkrustungen des unflexiblen Arbeits- und Ausbildungsmarkts und notwendige Investitionen.
Thomas Albiez und Philipp Hilsenbek wünschen sich angesichts der notwendigen Transformation der automotiv-lastigen Industrie in der Region neue Impulse in Form von einer Ansiedlung einer Zukunftstechnologie, um eine starke Region zu bleiben. In der Wasserstoffforschung beispielsweise sei man gut dabei, bei den geplanten Hauptleitungen aber weit weg von den aktuellen Trassenplanungen. Hier bräuchte die Region dringend einen Anschluss.
Einigkeit herrschte beim Thema B523. Die Trasse müsse nun kommen. Lange genug habe man darauf gewartet, sie in den vordinglichen Bedarf beim Bund zu bringen. So kurz vor dem Ziel dürfe sie nicht scheitern. Gut sei, so Thorsten Frei, dass das Regierungspräsidium die Planung voranbringe und auf große Transparenz setze, ebenso auf weitmöglichsten Umwelt- und Lärmschutz.
Weniger Bürokratie wurde bei diesem turnusgemäßen Gespräch angemahnt. Der Aufwand sei für alle inzwischen viel zu groß und auch aus diesem Grund würden die Behörden viel zu lange für Genehmigungen brauchen und die Wirtschaft in der Entfaltung hemmen. Dies beträfe, so Hakenjos, insbesondere wichtige Firmengründungen. Der Start müsse den Gründern leichter gemacht werden.