Gutacher wünschen sich Bahnhalt der Schwarzwaldbahn

Dankbar zeigte sich Bürgermeister Siegfried Eckert beim Besuch von Thorsten Frei im Gutacher Rathaus: „Wir bedanken uns beim Bund für die hervorragende Sanierung der Ortsdurchfahrt.“ Immerhin 700 000 Euro ließ sich der Bund den Lärm absorbierenden Belag auf der langen Strecke kosten. Die Großzügigkeit ist begründet. Schließlich handelt es sich hier um die viel befahrene B33, die für die Straßengemeinde Gutach natürlich auch ein Problem darstellt. Der neue Flüsterasphalt soll einige Dezibel Beruhigung bringen. Ob das von den Gutachern angedachte Tempo 30 in den Nachtstunden kommen wird, ist noch offen.
Um auch in Gutach den ÖPNV voranzubringen, wünschten sich Eckert und die anwesenden Gemeinderäte gleich zwei Halte der Schwarzwaldbahn oder mehr öffentliche Busse zum nächsten Bahnhof. Die neue Haltestelle der Ortenau-Bahn beim Vogtsbauernhof-Museum sei zwar prinzipiell ein Gewinn, doch für den Tourismus brächte der Stopp der Schwarzwaldbahn deutlich mehr, hieß es. Für die Gutacher selbst liegt der Halt zu weit abgelegen, weshalb sie sich einen ortsmittiger Zug-Halt wünschen.
Unglücklich sind die Gutacher zudem über die weiterhin fehlende Bahnunterführung. „Das ist leider unverständlich, da sich im ganzen Kinzigtal kein Bahnübergang an der Bundesstraße mehr findet“, meinte der Bürgermeister.
Thorsten Frei nahm in der Runde auch Stellung zu den vom Bund angestrebten gleichwertigen Lebensverhältnissen und sprach sich gegen Schuldenübernahmen und für einen besser gefüllten Topf für die Städtebausanierung aus: „Die Kommunen wissen am besten, wo das Geld angelegt ist.“ Schuldenübernahmen lehnt Thorstern Frei ab, weil sie besser wirtschaftende Kommunen benachteilige. Zudem machte er Werbung, den Breitbandausbau angesichts der aktuell sehr hohen Förderung von Bund und Land voranzutreiben: „Die Zielsetzung bleibt, dass jeder Schwarzwaldhof ans Glasfasernetz kommt. Deshalb sind die Zuschüsse entsprechend hoch.“