1250 Jahre erste urkundliche Erwähnung feiert Baldingen in diesem Jahr. Gemeinsam wurde an diesem Wochenende auf der Ortsgrenze ein großes Dorffest gefeiert. Nicht selbstverständlich, denn seit über 700 Jahren ist das Dorf in Unter- und Oberbaldingen geteilt. Und mit der Reformation ist der überwiegende Teil in Unterbaldingen katholisch, in Oberbaldingen evangelisch. Erst mit der Eingemeindung nach Bad Dürrheim zu Beginn der 1970er-Jahre rücken die beiden Teilgemeinden Stück für Stück wieder zusammen.
Die eigene Identität bewahren und da, wo es Sinn macht, zusammenarbeiten, stellte Thorsten Frei in den Mittelpunkt seines Grußworts für die Abgeordneten der Region beim Festakt am Samstag: Man habe die Zeichen der Zeit erkannt, etwa beim jüngst eröffneten Service-Center der Verwaltungen oder nun bei diesem Fest, wo man gemeinsam mehr erreicht hat.
Die Geschichte habe allerdings eigene Gebilde geprägt, die man auch in der Gegenwart anerkennen sollte. „Nach der Eingemeindung sind Ober- und Unterbaldingen für mich auch keine Anhängsel Bad Dürrheims, sondern integrale Bestandteile. Und beide Ortsteile seien für die Zukunft gut positioniert, etwa mit dem aktuellen Bau einer Sport- und Festhalle mit Schulmensa oder dem Breitbandausbau für schnelles Internet.
Mit einem Verweis auf Berlin, wo nur noch gut 20 Prozent der Einwohner einer christlichen Kirche angehören, richtete sich Frei an die Kirchenvertreter, dass man hier die christlichen Werte beider Konfessionen bewahren sollte. Auch aus der christlichen Gemeinschaft heraus sei dieses gemeinsame Fest möglich geworden, aus dem man neue Kraft für die Zukunft schöpfen werde.