Die international in Europa und Kanada mit Niederlassungen sehr gut aufgestellte Burger Group, Schonach, ist in der sechsten Generation mit innovativen Produkten mit Schwerpunkt Antriebstechnik sehr gut aufgestellt. Als schwerpunktmäßigen Automotive-Zulieferer hadert man zwar ein wenig mit dem raschen Umschwung der Automobilbranche auf E-Mobilität, der viele Zulieferer in Bedrängnis bringen dürfte. Aktuell sind die Auftragsbücher aber voll und die Innovationen im breiten Burger-Produktportfolio gefragt. Sorgen macht derzeit, wie überall, der Materialnachschub – nicht nur in Deutschland. Am Standort Kanada kann derzeit statt an sieben nur an vier Tagen gearbeitet werden. Und in Tschechien, wo 500 der 1000 Burger-Mitarbeiter beschäftigt sind, fehlen Prozessoren in der Platinen-Produktion. Auch die Rekrutierung von jungen Menschen, die sich für die Produktion begeistern lassen, werde immer schwieriger, beklagte Geschäftsführer Thomas Burger gegenüber Thorsten Frei bei dessen Firmenbesuch in Schonach.
Der Bundestagsabgeordnete zeigte sich beeindruckt von der Innovationskraft des Familienunternehmens: „Ich bin ja nicht zum ersten Mal hier, doch jedes Mal gibt es hier zahlreiche Neuerungen, die beeindrucken.“ So gehören 3-D-Drucker beispielsweise längst zum Alltag, wenn es etwa um kundenspezifische Kleinserien geht, die rund 22 Prozent des Geschäftsanteils ausmachen.
Im Beisein von Silke Burger und Sohn Manuel Burger sowie Christoph Münzer, Hauptgeschäftsführer vom Industrie-Wirtschaftsverband wvib Schwarzwald AG in Freiburg, zeigte sich Thomas Burger zuversichtlich, dass die Engpässe bei der Zulieferung von Produktionsmitteln im Herbst und die erfreuliche Umsatzentwicklung der vergangenen Jahre ihre Fortsetzung finden und die 200 Millionen-Euro-Marke bald erstmals geknackt wird.
So kurz vor den Bundestagswahlen ging es freilich auch um die Rahmenbedingungen in Deutschland. Die CDU müsse wieder für mehr Freiheiten für Unternehmen sorgen. Der bürokratische Aufwand lähme immer mehr und auch die SPD-Forderung nach einer Homeoffice-Pflicht sei ein Irrweg. Hier pflichtete Thorsten Frei uneingeschränkt bei: „Grundsätzlich halte ich wenig davon, denn die meisten guten Ideen werden mit anderen entwickelt und Präsenz ist für die Identifikation und das Betriebsklima wichtig. Außerdem ist dies ein Thema der Tarifpartner und nicht der Politik.“ Letztere müsse in der Tat bürokratische Fesseln lockern, damit Deutschland mit Europa weltweit konkurrenzfähig bleibe.