Zusammen erreicht man mehr. Getreu dieser alten Weisheit haben vier Vertreter des Gewerbeverbands Oberzentrum, der mit über 400 Mitgliedsunternehmen eines der größten regional aktiven Unternehmernetzwerke in Deutschland ist, und fünf Vertreter der thüringischen Initiative Erfurter Kreuz, hinter der 110 Unternehmen stehen, am vergangenen Donnerstag im Deutschen Bundestag und im Beisein der beiden Bundestagsabgeordneten Thorsten Frei und Tankred Schipanski (Arnstadt, Thüringen) eine Kooperationsvereinbarung geschlossen.
Aus Sicht von GVO-Präsident Joachim Müller sprechen verschiedene Aspekte für die Zusammenarbeit mit den thüringischen Kollegen. „Wir wollen als Unternehmer ein aktiver Ideengeber für die Politik sein. Zusammen haben wir mehr Gewicht und damit wird es leichter, in Berlin und den Landeshauptstädten für die Nöte und Bedürfnisse der Wirtschaft zu finden. Außerdem können wir Synergien für unsere Mitglieder schaffen. Beispielsweise Kosteneffekte, wenn es um gemeinsame Workshops oder Doppelbuchungen von Referenten für unsere Vereine geht. Außerdem spielen auch Austausch und Benchmarking zu ähnlichen strukturellen Herausforderungen und daraus abgeleiteten Projekten eine Rolle. Natürlich geht es auch um die Erweiterung von Netzwerken und die Anbahnung von gemeinsamen Geschäften“, so Müller.
Thorsten Frei, der als direkt gewählter Bundestagsabgeordneter das Oberzentrum in Berlin vertritt und neben seinem Kollegen Tankred Schipanski, in dessen Wahlkreis die Initiative Erfurter Kreuz beheimatet ist, Gastgeber für die Vereinbarung in Berlin war, betont die Richtigkeit des Schrittes: „Für die Herausforderungen von Morgen braucht es mehr überregionale Zusammenarbeit und Vernetzung. Dadurch erhalten unsere Unternehmen neue Impulse und können ihre Innovationskraft weiter steigern. GVO und Erfurter Kreuz setzen damit die gerade erst von der Expertenkommission der Bundesregierung für Forschung und Innovation ausgesprochenen Empfehlungen direkt in die Tat um. Unsere hiesige Wirtschaft unterstreicht damit einmal mehr, dass wir Taktgeber für Innovation und Wertschöpfung sind.“
Einmal in Berlin, ging es bei dem Treffen direkt auch um die Themen, die der Praxis auf den Nägeln brennen. Die Herausforderungen der Fachkräftegewinnung wie die Probleme bei der Anerkennung von Abschlüssen, die Attraktivität Deutschlands für Fachkräfte aus Drittstaaten und dabei besonders die Frage nach bezahlbaren Wohnraum, die Rahmenbedingungen für Gründer sowie die lähmende Bürokratie und zu langsame Planungsprozesse wurden intensiv aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchtet. Einig waren sich am Ende alle – Politiker und Unternehmer, Thüringer wie Baden-Württemberger –, dass das Format ein Gewinn ist und der Dialog fortgesetzt werden soll.