Über ihre Forderung, Donaueschingen schon in zehn Jahren klimaneutral zu bekommen, sprachen drei junge Aktivisten von „German Zero Donaueschingen“ mit Thorsten Frei. „Wir wissen, dass unser Ziel sehr ehrgeizig ist, aber es ist zeitlich absichtlich kurz gefasst, damit möglichst schnell Bewegung in die CO2-Reduzierung kommt und nicht noch mehr Zeit verloren wird“, sagte Jonas Schorpp, der mit Aaron Heinemann und Davide Häge ins Wahlkreisbüro des CDU-Bundestagsabgeordneten gekommen war. Thorsten Frei begrüßte das Engagement der Jugendlichen, betonte jedoch, dass der Weg zur Klimaneutralität sozialverträglich gestaltet werden müsse und nicht zum Schaden der Volkswirtschaft verlaufen dürfe: „Sonst wird unserem Beispiel niemand auf dieser Welt folgen.“
Schon bald wolle man mit dem Sammeln von Unterschriften in der Stadt beginnen und die erforderlichen rund 1500 Stimmen dem Donaueschinger Gemeinderat vorlegen. Lehnt dieser den Wunsch von German Zero ab, werde ein Bürgerentscheid angestrebt. „Wir haben aber schon einige Gespräche mit Fraktionsvertretern geführt, die uns weitgehend optimistisch stimmen“, meinte Jonas Schorpp.
Die drei German-Zero-Vertreter betonten, dass der Weg der Transformation anspruchsvoll sei, sich die Anstrengungen im Bereich der regenerativen Energiegewinnung und generellen Energieeinsparungen lohnen würden, weil Deutschland dann auch an Abhängigkeit gegenüber dem Ausland verliere. Sie seien aber auch nicht blauäugig. Man werde auch in Zukunft CO2 ausstoßen. „Unser Ziel ist es aber, das Mögliche herauszuholen und den Rest zur CO2-Neutralität über Kompensationsprojekte zu erreichen“, meinte Aaron Heinemann.
Thorsten Frei meinte, dass er bei Unternehmensbesuchen immer mehr Anstrengungen zur Klimaneutralität feststelle, die Stadt Donaueschingen schon seit Jahrzehnten zusammen mit Hüfingen und Bräunlingen über das gemeinsame Umweltbüro vorbildlich in Sachen Energieeinsparung und -gewinnung unterwegs sei und sich zu seiner Zeit als OB sogar für ein Regenwaldprojekt in Brasilien finanziell stark gemacht habe. Aber eine für Autos gesperrte Innenstadt, nur um CO2-Ziele zu erreichen, könne er sich nicht vorstellen.
Letzteres wollen die drei jungen Aktivisten grundsätzlich nicht ausschließen. Hier komme es aber auf den Kosten-Nutzen-Effekt an. Man vertraue hier auf Vorschläge eines Planungsbüros, das die Maßnahmen vorschlagen und begleiten sollte. Generell setzen sich die Jugendlichen aber für einen noch besseren deutlich günstigeren ÖPNV ein, der auf alle Fälle für eine Entlastung der Innenstädte sorgen könne.