Mit über 200 Landwirten hat Thorsten Frei im Januar bei einer Kundgebung in Erdmannsweiler über die vielen Vorgaben und bürokratischen Hürden gesprochen. Anlass war der Protest gegen die Agrardiesel-Steuererhöhung durch die Bundesregierung. Über diese Themen ging es für Thorsten Frei nun im Kleinen: beim Besuch der Familie von Nikolaus und Silke Dold und deren Kinder.
Die Familie betreibt den Farnhof bei Schönwald und bietet hier Familienferien im Schwarzwald an. Der Hof wird im Vertragsnaturschutz betrieben. Dadurch ist der Hof verpflichtet, regelmäßig 40 Hektar der Fläche zu pflegen und offenzuhalten. Das umfasst die Anlage und Pflege von Blühstreifen, die Schaffung von Lebensräumen für bedrohte Tier- und Pflanzenarten sowie den Schutz und die Erhaltung von natürlichen Gewässern.
Bei einigen Protestaktionen seien sie in diesem Jahr schon gewesen, denn mit der aktuellen Situation könne kein Landwirt zufrieden sein, geschweige denn wirtschaftlich arbeiten. Die Kosten würden generell steigen, auch die Beiträge für Sozialversicherung und Krankenkasse. Gleichzeitig seien für viele Betriebe die zugesagten EU-Ausgleichszahlungen überfällig. „Wir pflegen die Landschaft im Sinne der EU-Vorgaben, werden ständig auf die Einhaltung von Vorgaben kontrolliert und warten nun seit mehreren Monaten auf das Geld“, klagt Nikolaus Dold, der sich mit seiner Arbeit für die Natur auch als Dienstleister für die Gesellschaft sieht, die sich im Schwarzwald auf guten Wegen an der Natur erfreuen könne.
Thorsten Frei zeigte großes Verständnis für den aufgestauten Frust. „Je nach Betrieb ist das sehr unterschiedlich. Aber im Durchschnitt fehlen den Landwirten durch die Steuererhöhung beim Agrardiesel durch die Bundesregierung zwischen 3000 und 4000 Euro. Da ist ein Monatslohn einfach weg.“ In Sachen Ökologie ist die Familie vorbildlich mit PV-Anlagen, E-Autos, Holzhackschnitzel-Heizung und Bauen mit Holz nachhaltig unterwegs. „Aber bei den Schleppern gibt es zum Diesel keine Alternative. Alle großen Hersteller haben keinen E-Antrieb im Angebot“, sagt einer der beiden Söhne, die die einseitige Belastung ohne Ausweichmöglichkeit für äußerst ungerecht erachten. Dies sehe die CDU/CSU-Fraktion im Bundestag genauso, meinte Frei, weshalb diese die Erhöhung auch ablehne.
Viele Einschränkungen und die wachsende Bürokratie seien sehr belastend, aber die Familie wolle an der Landwirtschaft festhalten und den Urlaub auf dem Bauernhof ausbauen, was Thorsten Frei freute. Hier gebe es bereits konkrete Pläne und die Hoffnung auf eine Förderung, leider aber auch hier noch einige bürokratische Hürden bis zur Genehmigung zu überwinden.