Gespräch im Nephrologischen Zentrum

Im Nephrologischen Zentrum beim Klinikum in Villingen-Schwenningen hat Thorsten Frei mit Prof. Dr. Bernd Hohenstein, Dr. Olaf Hergesell, Dr. Thomas Weinreich und Dr. Diliana Draganova über die Auswirkungen der Pandemie gesprochen.
Es sei ein sehr belastendes Jahr gewesen, für Personal wie Patienten, die regelmäßig etwa zur Dialyse eine der elf Einrichtungen in der Region aufsuchten, hieß es. „Zehn Prozent unserer Patienten waren über die vergangenen Monate infiziert. Leider sind von ihnen 17 Prozent an einer Covid-19-Erkrankung verstorben“, sagte Thomas Weinreich. Grundsätzlich habe man angesichts der laufenden Therapien den Betrieb unter hohen Schutzmaßahmen aber aufrechterhalten können. Wegen der Belastungen und des hohen Schutzaufwands hätte man sich gerne auch im Kreis jener gesehen, die einen Bonus erhielten. Leider habe man vergleichbare Einrichtungen nicht berücksichtigt.
Von der allgemeinen Diskussion der zu geringen Impfquote beim Personal sei man glücklicherweise nicht betroffen, meinte Prof. Hohenstein. „Wir hatten recht früh die Möglichkeit, hausinterne Impfaktionen durchzuführen. So können wir uns über eine 95-prozentige Impfquote freuen. Entsprechend haben wir aktuell keinerlei Probleme.“ In der benachbarten Klinik sehe es bei nur 75% Impfquote anders aus. „Allein der Aufwand für die regelmäßigen Tests des Personals ist gigantisch“, meinte Hohenstein. Thorsten Frei freute sich über die große Impfbereitschaft, die im Nephrologischen Zentrum neben gesundheitlicher Sicherheit auch augenscheinlich viel Normalität zurückbringe. Er hält grundsätzlich eine Auskunft gegenüber dem Arbeitgeber für richtig und sinnvoll: „Jeder Gast muss sich in der Wirtschaft erklären, aber über den eigenen Kellner und Koch weiß man nicht Bescheid. Dies mache nun wirklich keinen Sinn.
Als Wunsch und Notwendigkeit sehen die Ärzte die Einrichtung eines Registers für Nierenersatztherapien. „Wir wissen leider nicht, wo wir mit unseren Maßnahmen stehen. Ein solches Register wäre für die Forschung ein Gewinn“, meinte Thomas Weinreich.