Gespräch bei Druckguss Ketterer über zu notwendigen Energiekostensenkungen

Auch wenn die Preise an den Energiemärkten in den vergangenen Monaten nachgegeben haben, leiden energieintensive Unternehmen in Deutschland weiterhin unter der drastisch gestiegenen Kostenlast. Für das Furtwanger Druckguss-Unternehmen Ketterer liegen die Preise beispielsweise immer noch beim Dreifachen des Niveaus vor dem Ukraine-Krieg und mit dem Auslaufen der Energiepreisbremse zum Jahresende droht wieder ein Preissprung nach oben, wobei die Energie mit über 20 Prozent Anteil nach dem Personal schon jetzt der größte Kostenträger des hochspezialisierten Traditionsunternehmens geworden ist.
Mit der Unternehmensleitung und Vertretern des Betriebsrats hat Thorsten Frei über Lösungswege gesprochen. Sowohl Firmenchef Bernhard Ketterer, Holger Knobloch, Leitung Technik/Vertrieb und Prokurist, Johannes Frank, Kaufmännische Leitung, als auch Thorsten Frei sehen angesichts des enormen Kostendrucks durch die teure Energie dringende Entlastung auch für kleinere Unternehmen geboten, um den Standort Deutschland auch für energieintensivere Unternehmen halten zu können.
Die Senkung der Stromsteuer auf ein Minium des von der EU-Erlaubten und die Streichung der Netzentgelte, wie von der Union seit Monaten gefordert, wäre ein erster Entlastungschritt, sagte Thorsten Frei. Notwendig wäre neben einer entlastenden Unternehmenssteuerreform auch ein breiteres Stromangebot. „Dies könnte durch den schnellen Bau der geplanten Gaskraftwerke geschehen. So bleiben wir vom Ausland abhängig und müssen den Strom teuer einkaufen. Ich persönlich wäre auch wieder dafür, die drei abgeschalteten Kernkraftwerke angesichts des Energieengpasses für eine Übergangszeit wieder ans Netz zu nehmen. Schließlich geht es um den Erhalt des Industrielandes Deutschland und letztlich um unsere Arbeitsplätze und den Wohlstand.“ Da die Gaskraftwerke so schnell nicht kommen werden, schlägt Frei auch den viel diskutierten Brückenstrompreis vor: „Das ist zwar ein Markteingriff, den ich grundsätzlich nicht mag, aber in dieser Situation erforderlich ist. Der Name sagt es aber schon: Diese Subvention kann nur zur Überbrückung dienen. Leider lässt sich die Regierung einmal mehr sehr viel Zeit bei ihren Entscheidungen und lässt uns alle im Ungewissen. Dabei bräuchten die Unternehmen für ihre Strategien Planungssicherheit.“
Die Initiative des Gesprächs war vom Betriebsratsvorsitzenden Klaus Langer und dessen Stellvertreter Marbod Kienzler, denn sie sehen bei der aktuellen Situation die Arbeitsplätze der rund 300 Mitarbeiter bei Ketterer gefährdet.