Furtwangen greift viele Projekte auf

Furtwangen hat in der jüngeren Vergangenheit zahlreiche Projekte zur Modernisierung der Stadt umgesetzt und geht diesen Weg derzeit mit der Sanierung des Otto-Hahn-Gymnasiums mit Realschule für über 20 Millionen Euro konsequent weiter. „Klar ist aber auch, dass wir das alles nicht alleine stemmen können“, meinte Bürgermeister Josef Herdner beim Stadtbesuch von Thorsten Frei. Ins Auge gefasst hat der Bürgermeister dann als nächstes ein gemeinsam von Hochschule und Stadt genutztes Veranstaltungsgebäude inklusive Tiefgarage sowie weitere Sanierungen von Schulgebäuden und Sporthallen.
Derlei Millionenprojekte sind nur angesichts einer florierenden Wirtschaft möglich. Dies ist zwar der Fall. Aber es wird auch hier eng: „Im Interkommunalen Gewerbegebiet haben wir nur noch eine Fläche frei. Dass dieses so schnell gewachsen ist, hätten wir auch nicht gedacht“, meinte Herdner zufrieden. Thorsten Frei zeigte sich sehr angetan von der Entwicklung Furtwangens, die durch vielfache Unterstützung des Bundes begünstigt wurde, so bei Stadtentwicklungsprojekten, dem Breitbandausbau oder der Digitalisierung der Schulen. Letztere, so Frei, sollten künftig vom Land besser gefördert werden. Die maximale und selten erreichte 30-prozentige Landesförderung sei angesichts der von den Kommunen zu stemmenden Aufgaben im Bildungsbereich inzwischen zu wenig. „Der Anspruch an die Schulen ist in den vergangenen Jahren deutlich gewachsen. Entsprechend sind die Kommunen mit dieser Ausgabe allein überfordert. In einer Stadt wie Furtwangen mit 10 000 Einwohnern, die das komplette Bildungsspektrum anbietet, wird diese Problematik sehr deutlich“, meinte Thorsten Frei.
Zufrieden zeigte sich der Bürgermeister mit dem jüngst vom Bundestag verabschiedeten Baulandmobilisierungsgesetz. Gerade der darin verlängerte Paragraph 13b des Baugesetzbuches ermögliche der Stadt mit einer schnelleren Ausweisung von Bauland den notwendigen Freiraum, um  für junge Familien attraktiv zu bleiben. „Der Paragraph ist bei allen Bürgermeistern beliebt, aber nicht nur bei Naturschützen, sondern auch den Landwirtschaftsverbänden umstritten. Entsprechend groß sind inzwischen die Restriktionen, die eine Eigenentwicklung einer Kommune unmöglich machen. Das ist für mich, bei aller Notwendigkeit den Flächenverbrauch einzudämmen, aber nicht sachgerecht“, verteidigte Thorsten Frei die Entscheidung im Bundestag.