Viel diskutiert und kritisiert in der aktuellen Corona-Krise wurde und wird die Digitalisierung an den Schulen. Die Gemeinde Schonach hat hier ihre Hausaufgaben gemacht und ihre Dom-Clemente-Werkrealschule auf den aktuellen Stand der Technik gebracht. „Hierfür haben wir die Unterstützung des Bundes in Anspruch genommen und insgesamt eine Million für den Anschluss ans schnelle Netz, die Ausstattung mit Computern und Tablets und einige andere Sanierungsmaßnahmen investiert. Entsprechend gut waren wir in der Corona-Pandemie gerüstet“, freute sich Bürgermeister Jörg Frey beim Gemeindebesuch von Thorsten Frei.
2018 stellte der Bund für die Digitalisierung der Schulen fünf Milliarden Euro zur Verfügung. Im Verlaufe des vergangenen Jahres wurden für die Ausstattung mit Endgeräten nochmals 1,5 Milliarden draufgesattelt. Die großen Probleme vieler Schulen in der aktuellen Krise dürften dafür sorgen, dass nun deutlich mehr Zuschussgelder abfließen werden, weil sie entsprechenden Nachholbedarf haben. Knapp 500 Millionen Euro erst wurden beim Bund von Schulen und Schulträgern abgerufen, darunter auch die Zuschüsse für die Dom-Clemente-Schule. Schulleiterin Sabine Emde zeigte sich beim Rundgang mit den Gemeinderäten Silke Burger, Petra Hettich, Gerhard Kienzler und Herbert Fehrenbach stolz über den aktuellen Stand der Technik und die Tatsache, dass die Schule mit ihren gut 200 Schülern viele während der Homeschooling-Phasen mit Tablets ausstatten konnte. Auch die Schulungen von Schülern, Lehrern und Eltern der Erstklässlern hätten noch rechtzeitig geklappt, so dass der Fernunterricht recht reibungslos geklappt habe.
Einige Schüler mussten in der Schließungsphase dennoch in die Schule. Für sie wurden Räume bereitgestellt, weil das Internet in der Breite noch nicht überall angekommen ist und letztlich noch einige Jahre dauern wird. Seit 2016 investiere die Gemeinde sehr vorbildlich in schnelle Netz, so Thorsten Frei, aber der Ausbau sei „in kaum einer anderen Gemeinde Baden-Württembergs anspruchsvoller“. Auch in den nächsten beiden Jahren werden wieder rund fünf Millionen Euro investiert, um die teilweise über zehn Kilometer vom Kernort entfernt liegenden Höfe auf der Gemarkung anzuschließen. Davon stemmt die Gemeinde 500 000 Euro, 50 Prozent steuern der Bund und 40 das Land bei. Auch für diese Unterstützung dankte Bürgermeister Frey.
Große Hoffnungen setzt Bürgermeister Frey auch in das kurz vor der Beschließung durch den Bundestag stehende Baulandmobilisierungsgesetz: „Die Nachfrage nach Baugrundstücken ist groß, aber an viele private Baulücken kommen wir leider nicht heran, weil nicht verkauft wird. Wir wären daher im Gemeinderat sehr froh, wenn wir auf den im Gesetz Paragraphen 13b setzen könnten.“ Dieser Paragraph ist bereits in Kraft, läuft ohne das zu beschließende Gesetz aber aus. Er ermöglicht den Gemeinden im vereinfachten Verfahren und damit recht schnell Baugrund an den Ortsrändern durch Arrondierungen zu erschließen. Hier zeigte sich Thorsten Frei optimistisch, dass das Gesetz noch vor der Bundestagswahl in Kraft treten werde.
Mehr freien Markt und weniger verkrustete Zulassungskriterien bei der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) wünscht sich Frey. Denn die Schonacher zählen im nördlichen Kreisgebiet zum KV-Bezirk Villingen-Schwenningen. Hier ist die Ärzteversorgung insgesamt sehr gut, „aber die Praxen der niedergelassenen Ärzte konzentrieren sich alle im Oberzentrum und die Schwarzwaldgemeinden gehen alle leer aus. Mehr als 30 Minuten Autofahrt zum Arzt ist sehr lange und mit öffentlichen Verkehrsmitteln zeitlich eine Zumutung, vor allem für die älteren Schonacher.“ Hier wünscht sich von der KV mehr Öffnung für einen freien Markt. Thorsten Frei unterstützt hier die Position des Bürgermeisters. „Derzeit studieren so viele junge Menschen Medizin wie noch nie in der Bundesrepublik. Es muss aber auch gelingen, die jungen Ärzte in die Fläche zu bringen. Und hier sollte auch die KV von ihrer überholten Bewertung abrücken, damit auch kleinere Gemeinden eine Chance auf eine wohnortnahe Arztpraxis haben.“ Letztere könnte auch Teil des geplanten Seniorenzentrums werden. An Stelle eines alten Fabrikgebäudes in Rathausnähe plant die Gemeinde Betreutes Wohnen und Tagespflege für die Schonacher, wie Jörg Frey abschließend berichtete.