Im Deutschlandfunk hat sich Thorsten Frei für eine Lockerung der Impfreihenfolge ausgesprochen. Hintergrund sind die Diskussionen um den AstraZeneca-Impfstoff, der künftig nicht mehr an unter 60-Jährige verimpft wird. Zugleich zeigte er sich zuversichtlich, dass das Ziel bis zum Ende des Sommers allen Bürgern ein Impfangebot zu unterbreiten, dennoch erreicht werden wird. „Wir werden in den nächsten Wochen deutlich mehr Dosen erhalten und auch die Haus- und Fachärzte in die Impfkampagne einbinden. Letztere können am besten einschätzen, welcher Impfstoff für die Patienten am besten geeignet ist. Hier darf keinesfalls sklavisch an der Impfreihenfolge festgehalten werden“, meint Frei. Die am Sonntag von der Kanzlerin angedeutete Änderung des Bundesinfektionsschutzgesetzes kann sich Thorsten Frei indes vorstellen. Jedoch betont er, dass man sich dabei keine Illusionen machen darf. Eine schnelle Änderung werde es nicht geben, da es auch hierfür die Zustimmung des Bundestages und der Anhörung des Bundesrates bedarf. „Es ist ja nicht damit getan, dass der Bundestag an das Infektionsschutzgesetz geht. Das kann man machen und das haben wir in den verschiedenen Phasen der Pandemie immer gemacht. Wir werden aber auch die Zustimmung des Bundesrates, in jedem Fall aber die Beteiligung des Bundesrates brauchen, der sich am 7. Mai das nächste Mal trifft“, sagte er. Regelungen ohne die Länder werde es also nicht geben. Gründsätzlich könne er sich vorstellen, das Infektionsschutzgesetz so nachzuschärfen, dass es stärkere „Wenn, dann-Regelungen“ geben wird. „Das heißt, wenn bestimmte Voraussetzungen vorliegen, wird man dann eben auch in ganz Deutschland mit einheitlichen Maßnahmen darauf reagieren“, sagte Frei. Das komplette Interview hören sie im Player am Ende der Seite.